"Chancen und Risiken für alle Städte müssen identisch sein"

Streichkonzert: Wuppertal muss Stadtteil-Projekte streichen - Essen wird Kulturhauptstadt. Die Diskussion um die Ungleichbehandlung der beiden Städte durch die Landesregierung dauert an.

Wuppertal. Im Online-Forum der WZ haben sich zahlreiche Leser zu Wort gemeldet. Hier ein Auszug:

"Es geht nicht darum, ob eine Stadt wie Essen mehr Fördergelder erhält als Wuppertal. Es geht um eine gerechte und ausgeglichene Gemeindefinanzierung in NRW und in Deutschland. Die Chancen und natürlich auch die Risiken müssen für alle Kommunen identisch sein. Wenn heute ein Bürger in einer "reichen" Stadt wie Düsseldorf geboren wird, erfährt er eine bessere Lebensqualität als in Duisburg, Essen oder Wuppertal.

Ob Kindergartenplatz oder andere soziale Angebote und Leistungen, wer hier lebt wird bevorzugt gegenüber anderen Städten. Ein Gemeindefinanzausgleich würde zu mehr Gerechtigkeit führen. Der Abstand zwischen den "reichen" Städten und den Gemeinden die vor der Insolvenz stehen, wird immer größer. Wuppertal darf nicht neidisch nach Essen schauen, aber mehr Gerechtigkeit im Umgang mit Födergeldern einfordern."

Hans Schneider aus Wuppertal im Online-Forum der WZ.

"Nein, die Förderung der Regionen in NRW unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ist einseitig. Das war aber schon unter den SPD-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement und Peer Steinbrück so. Immer wieder wird das Ruhrgebiet bevorzugt. Auch dann, wenn Essen samt Ruhrgebiet Kulturhauptstadt ist. Wenn Essen kein Geld hat, darf es sich nicht bewerben. Aber hier sieht man, Wuppertal steht ohne Lobby bei der Regierung NRW und im Bund da! Unsere Vertreter aus Wuppertal im Landtag und Bundestag scheinen zu schlafen.

Joachim Krämer aus Wuppertal im Online-Forum der WZ.

"Liebe Wuppertaler, war da nicht vor einigen Tagen die Rede von einigen Millionen, die Wuppertal aus einem Fonds für einen Fahrradweg erhält? Wenn in Wuppertal die Prioritäten anders gesetzt werden, als in anderen Städten, ist das nunmal so. Wuppertal baut nun einen Radweg, Essen schenkt sich den Radweg entlang der A 40 und steckt das Geld lieber in andere Projekte. Die Mittel sind begrenzt. Wuppertal wird alles andere als benachteiligt."

Heinz Deilmann aus Essen im Online-Forum der WZ.

"Ein anderer Leser hatte schon die Problematik angesprochen: Kennen die WZ-Leser eigentlich unsere Wuppertaler Vertreter im Landtag? Hört man mal was von denen? Die Fehler unserer Stadtspitze gibt es ja nicht erst seit zwei Monaten oder Jahren. Die Fehler sind unter den Zeiten von Ursula Krauss und Hans Kremendahl begangen worden. Lange ist es her. Jeder der jetzt Verantwortlichen sollte vor allem mal sein eigenes Ego stark einschränken und Rückgrat zeigen, dann könnte es eventuell auch wieder aufwärts gehen. Der Glaube daran fällt schwer.

"Ist innerhalb der Stadtspitze überhaupt mal an Sparen oder Einsparen gedacht worden? Bisher, so habe nicht nur ich den Eindruck, ist immer nur kräftig Geld verplant - und ausgegeben worden. In der Hoffnung auf Landesgelder oder notfalls eine Mehrbelastung für die Einwohner Wuppertals. Und eine einheitlich denkende Bergische Region, die gibt es nur im Heimatlied."

HW. Grese aus Elberfeld im Online-Forum der WZ.