Kleine Spielstätte: Die Bühnen zieht es in den Barmer Bahnhof
Die Verhandlungen mit Investor Kurt Rydl laufen auf Hochtouren. Pläne, Räume der früheren Comödie zu nutzen, sind vom Tisch.
Wuppertal. Wohl kaum ein Theaterthema war zuletzt ein so großer Dauerbrenner wie die Diskussion um eine kleine Spielstätte. Nun sieht alles so aus, als ob die Wuppertaler Bühnen bald auch im Barmer Bahnhof Theater machen.
Die Verhandlungen laufen "auf Hochtouren", wie Kulturdezernent Matthias Nocke bestätigt. "Das wäre der ideale Standort - in unmittelbarer Nachbarschaft zum Opernhaus." Derzeit werde über Details gesprochen, die akustische und bauliche Maßnahmen betreffen. Wie die WZ bereits berichtete, hat Kurt Rydl den Barmer Bahnhof gekauft.
Der Wiener Opernstar will ein Restaurant eröffnen. Dass es dabei höchstwahrscheinlich auch Platz für die Wuppertaler Bühnen gibt, freut Nocke: "Wir brauchen ein festes kleines Haus. Das Theaterfestival in der Börse hat gezeigt, dass eine kleine Spielstätte erforderlich ist, um zeitgenössisches modernes Theater zu zeigen." Was der Dezernent nicht ausspricht, dürfte eine ebenso wichtige Rolle spielen: Wenn Wuppertals Schauspieler ab 2011 tatsächlich nur noch zwei große Produktionen pro Jahr erarbeiten, ist es fraglich, ob ein eigenes Ensemble überhaupt noch in diesem Umfang benötigt wird. Wird ein Spielplan erst einmal so drastisch reduziert, ist anzunehmen, dass der Rotstift auch weiter angesetzt werden könnte.
Eine kleine Spielstätte könnte so also auch die Zukunft des Ensembles sichern. Nachdem Pläne, in die Räume der früheren Comödie am Karlsplatz zu ziehen, vom Tisch sind, weil die dortige Bühne inzwischen anderweitig vermietet wurde, ist der Barmer Bahnhof laut Nocke "die zurzeit wahrscheinlichste Option".