CSD Christopher Street Day in Barmen – Reger Betrieb zwischen Ständen und Bühne

Wer am 25. September durch die Barmer Innenstadt geht, der wird kaum das Christopher Street Day-Fest (CSD) übersehen können.

Christopher Street Day in Barmen – Reger Betrieb zwischen Ständen und Bühne.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Wer am 25. September durch die Barmer Innenstadt geht, der wird kaum das Christopher Street Day-Fest (CSD) übersehen können. Auf dem Platz vor dem Rathaus, um eine Bühne, tummeln sich am besagten Tag, Stände mit Aktionen rund um das Thema Antidiskriminierung und Einsatz für sexuelle Minderheiten. Mit sexuelle Minderheit ist konkret die LSBTIQ*-Gemeinschaft, abgekürzt für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-, Inter- und queere Menschen, gemeint.

„Wir sind hier, um die LSBTIQ*-Gemeinschaft zu unterstützen“ erzählt Besucherin Marley Flüs. Zusammen mit Freundin Miray Bolle ist sie am Samstag zum Fest gekommen. „Unsere Gesellschaft hat immer noch ein großes Problem mit dem Thema sexuelle Minderheiten“ betont Miray. So hätte sie beispielsweise auf einer CSD-Veranstaltung im letzten Jahr vermehrt homophobe Äußerungen erlebt. „So langsam wird es Zeit den Menschen zu zeigen, dass das hier was ganz Normales ist“ findet sie. Unter den vielen Ständen am Johannes-Rau-Platz befand sich auch der, des Queer*-Referats. Bei diesem handelt es sich um eine Interessengemeinschaft, die sich für queere Menschen an der Universität in Wuppertal einsetzt. „Wir organisieren Heute die CSD-Rallye“ erklärt Mitglied Elias S., der hinter dem Stand steht. Besucher der Veranstaltung können sich bei ihm eine Stempelkarte abholen und diese an verschiedenen Ständen durch Mini-Spiele voll machen. „Wer seine Karte voll hat, der darf sich bei uns ein kleines Geschenk abholen“ erzählt er. Als persönlich Betroffener ist es Elias ein besonderes Anliegen, für mehr Sichtbarkeit aller sexueller Minderheiten aufmerksam zu machen, berichtet er. „Hier können wir vielleicht auch Menschen erreichen, die bald an die Uni kommen“. Wer seine Stempelkarte voll machen will, kommt beispielsweise auch am Stand der Aids-Hilfe vorbei. „Wir wollen Heute einfach mit so vielen Menschen wie möglich ins Gespräch kommen“ erzählt Mitarbeiter Etienne Michel am Stand. So würde es neben sexueller Aufklärung auch darum gehen, das Programm, das die Institution zum Spaß der Besucher anbietet, näherzubringen. „Wir haben 3D-Brillen für Gäste, mit denen man in virtuelle Räume abtauchen kann“ erzählt er.

CSD in Wuppertal Barmen
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CSD in Wuppertal

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Foto: Andreas Fisher/Andreas Fischer

Obwohl die Veranstaltung geplant erst um 14 Uhr losgehen sollte, ist der Platz bereits um kurz vor eins voll mit Besuchern, die entweder auf Bänken vor der Bühne Platz nehmen, oder neben den Ständen umherlaufen. „Es ist super toll und wir hoffen, dass das Wetter hält“ erzählt Max Guder, Mitorganisator des Festes. „Wir haben total vergessen, dass wir ja eigentlich erst um 14 Uhr anfangen“ berichtet er lachend. „Beim diesjährigen Fest hat der Veranstalter, der Runde Tisch LSBTIQ* aus Wuppertal, Unterstützung von der Stadt Wuppertal bekommen“ merkt Guder an. Dies wäre „Prämiere“ und würde nicht bei vielen CSD-Veranstaltungen der Fall sein. „Da fühlt man sich entsprechend wertgeschätzt“ versichert Christina Freyer, ebenfalls Mitorganisatorin. Bis 18 Uhr heißen die Veranstalter, bei Programmpunkten wie Band-Auftritten, oder einer Rede von Oberbürgermeister Schneidewind, alle Gäste auf dem Gelände willkommen. Um den Abend im Anschluss ausklingen zu lassen, beginnt um 19 Uhr eine Demo durch die Barmer Innenstadt. An dieser wollen auch die beiden Freundinnen Joelina Bydolek und Charleen Sturm teilnehmen. Zusammen laufen die beiden tagsüber über das Gelände und helfen ehrenamtlich aus. „Es ist mir wichtig, dass die Leute sich hier wohl fühlen“ erzählt Joelina. Besonders auf die Demo würde sie sich freuen. „Man kann darauf stolz sein, einer sexuellen Minderheit anzugehören und das zu zeigen, ist mir wichtig“, erklärt sie.