CO2-Unfall nach Wartungsarbeiten - Wuppertaler Kripo ermittelt

In einer Lackfirma sind 15 Tonnen CO2 ausgetreten - vermutlich durch einen Fehlalarm. Die Feuerwehr fordert Anwohner der Stackenberg- und Kaiserstraße dazu auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Wuppertal. Möglicherweise haben Wartungsarbeiten an der CO2-Löschanlage zu dem Gasunfall in Vohwinkel geführt. Gegen 8.30 Uhr sind in der Lackfabrik PPG an der der Stackenbergstraße 15 Tonnen CO2 ausgetreten. Die Feuerwehr bat Anwohner per Lautsprecherdurchsagen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Gesundheitsgefahr bestand jedoch laut Feuerwehr nicht, obwohl die Fabrik mitten in einem Wohngebiet gelegen ist. Die unmittelbare angrenzende Kaiserstraße wurde gesperrt, rund um Vohwinkel kam es zu Staus. Mittlerweile hat die Feuerwehr ihren Einsatz beendet.

Warum die CO2-Löschanlage ausgelöst hat und ob die Wartungsarbeiten Schuld daran waren, ermittelt zurzeit noch die Polizei. Fest steht, dass die 15 Tonnen CO2 in das Hochregallager der Firma geleitet wurden, in dem Chemikalien und Lacke gelagert werden.

Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot von 70 Einsatzkräften aus. Neben Lösch- und Rettungsfahrzeugen waren auch der Katastrophenschutz sowie ein Messfahrzeug des Umweltschutzzuges im Einsatz. Die Firma stellte ihren Betrieb ein. Die Feuerwehr hat sechs große Ventilatoren eingesetzt, die das Gas aus dem Lager drücken und verwirbeln sollen.

CO2 verdrängt Sauerstoff und wird daher häufig als Löschmittel in Industrieanlagen verwendet. Erst kürzlich war es in Mönchengladbach zu einem ähnlichen Unfall in einer Lackfabrik gekommen. Da die bettreffende Firma in einer Talsenke gelegen ist, staute sich das Gas regelrecht. Viele Anwohner, die in die Gaswolke gerieten, verloren kurzzeitig das Bewusstsein. 107 Menschen mussten ärztlich versorgt werden.

Diese Gefahr bestand laut Feuerwehr in Wuppertal nicht. Das Gas konnte sich demnach nicht derart konzentrieren, da es durch Wind zerwirbelt wurde. Verletzt wurde nach derzeitigen Erkenntnissen niemand. Dennoch hatten sich fünf Menschen mit Schwindel-Syptomen bei der Feuerwehr gemeldet - es konnte keine Gasvergiftung festgestellt werden, eine Behandlung war nicht nötig. Wuppertals Feuerwehr-Chef Siegfried Brütsch erklärte: "Nach dem Unfallin Mönchengladbach sind die CO2-Löschanlagen in Verruf geraten. Wirkönnen sagen, dass die Anlage in Wuppertal funktioniert hat. Es is keinCO2 unkontrolliert ausgeströmt."

Die Schadenshöhe muss noch ermittelt werden. Kurzfristig wurde der Schwebebahnbetrieb eingestellt, damit keine Fahrgäste in der Nähe des Unfallorts ein- und aussteigen mussten. Nach Ende des Feuerwehreinsatzes hat die Fima PPG mit 120 Mitarbeitern wieder ihren Betrieb aufgenommen. spa/vezi