Wuppertal: Gas-Alarm in Lackfabrik
Bei Wartungsarbeiten wurden 15 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Fünf Personen klagten über Schwindel – doch niemand wurde verletzt.
Wuppertal. Bei einem Chemie-Unfall in der Wuppertaler Niederlassung der Lackfabrik PPG sind am Donnerstag 15 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt worden. Anders als beim Unglück bei Dyrup in Mönchengladbach (107 Verletzte) konnte das Giftgas aber von der Feuerwehr entsorgt werden.
Am Morgen war laut Polizei bei Wartungsarbeiten die Kohlendioxid-Löschanlage in einem etwa 1.000 Quadratmeter großen Hochlager ausgelöst worden. Doch im Gegensatz zum Chemie-Unfall in Mönchengladbach wurden in Wuppertal umgehend die Sicherheitstüren geschlossen und somit auch niemand verletzt.
Wuppertals Feuerwehr-Chef Siegfried Brütsch räumte allerdings ein: "Nach Mönchengladbach waren wir übervorsichtig." So wurden gestern in Wuppertal - die Lackfabrik liegt mitten in einem dicht besiedelten Wohngebiet - die Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen. Als das Giftgas mit sechs Drucklüftern aus dem Hochlager geblasen wurde, musste auch die Schwebebahn eine Zwangspause einlegen.
Fünf Personen meldeten sich dann doch bei den Rettern, klagten über Schwindelgefühle. Keiner von ihnen musste jedoch ins Krankenhaus. Laut Feuerwehr gibt es keine Hinweise auf Gasvergiftungen. Am Nachmittag ging der Betrieb in der Fabrik weiter.
Siegfried Brütsch, Wuppertals Feuerwehr-Chef
In Mönchengladbach war am Samstag aus einer Löschanlage Kohlendioxid ausgetreten. 16 Personen mussten ins Krankenhaus, drei reanimiert werden. Mittlerweile ist auch die Feuerwehr ins Visier der Ermittler geraten.