Corona-Pandemie Wuppertal hält an schärferen Kontaktbeschränkungen fest

Wuppertal · Wuppertal will an strengeren Kontaktbeschränkungen festhalten - auch wenn sie in der neuen Corona-Schutzverordnung anders ausgelegt werden. Ein weiterer NRW-Kreis sieht das ähnlich.

 Proben für Corona-Tests werden für eine weitere Untersuchung vorbereitet.

Proben für Corona-Tests werden für eine weitere Untersuchung vorbereitet.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Die Stadt Wuppertal hat seit dem 19. Dezember die Zahl der Menschen eingeschränkt, die sich in privaten Räumen treffen dürfen - innerhalb einer Wohnung dürfen sich demnach nur der dort wohnende Hausstand und ein weiterer Treffen, aber maximal fünf Personen - Kinder bis 14 Jahren ausgenommen.

Johannes Slawig, Leiter des Krisenstabs der Stadt, sagt, die Stadt wolle an der Regel festhalten, auch wenn sie nicht in der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes festgehalten sei. Die Stadt habe die Zustimmung des Landes dazu beantragt. Angesichts der Zahlen mache es keinen Sinn, eigene Maßnahmen zu lockern, weil sie nicht in der Verordnung des Landes vorkämen. „Es wäre das falsche Signal, jetzt Maßnahmen zu lockern.“

Sieben-Tage-Inzidenz in Wuppertal nähert sich 200er-Marke

Gleiches gelte für die Maskenpflicht in und vor Schulen wie in der Innenstadt und vor Geschäften. Beide Maßnahmen gehen über die vom Land beschlossenen Regeln hinaus, sollen aber aufrechterhalten werden.

Sollte es zu weiteren Einschränkungen kommen, etwa der Bewegungsfreiheit - bei einem Inzidenzwert von über 200 - sei noch nicht ganz klar, wer die zusätzlichen Regelungen anordnet. Das erklärte Johannes Slawig, Leiter des Krisenstabs der Stadt, am Samstag unserer Redaktion. Das Landeszentrum Gesundheit in NRW gab am Samstag bei den Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen für Wuppertal einen Wert von 187,6 an.

NRW: Auch Kreis Höxter will strengere Corona-Kontaktbeschränkungen

Der Kreis Höxter will im Alleingang die strengen Corona-Kontaktbeschränkungen auch in den Privatwohnungen seiner Bürger anordnen. „Das Gebot der Stunde lautet: Die persönlichen Kontakte müssen auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Das muss im öffentlichen Raum ebenso gelten wie in den eigenen vier Wänden“, teilte Landrat Michael Stickeln (CDU) am Freitag mit. Einen entsprechenden Vorschlag habe der Kreis an das NRW-Gesundheitsministerium geschickt. Eine Entscheidung von dort stand am Freitag noch aus.

NRW-Corona-Schutzverordnung begrenzt Kontakte nur im öffentlichen Raum

Die nordrhein-westfälische Corona-Schutzverordnung begrenzt soziale Kontakte lediglich im öffentlichen Raum: Etwa auf Plätzen, Straßen oder Spielplätzen sind Treffen von diesem Montag an nur zwischen den Angehörigen eines Haushaltes und einer weiteren Person zulässig. Zwischen Bund und Ländern war eigentlich vereinbart, dass diese Beschränkungen auch im privaten Bereich gelten sollen.

Dem Kreis Höxter, der im Moment besonders viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus vermeldet, geht die nordrhein-westfälische Regelung deshalb nicht weit genug. „Wir sehen im Kreis Höxter sehr deutlich, dass sich viele Infektionen durch private Kontakte verbreiten“, sagte Landrat Stickeln. „Die Infektionszahlen sind besorgniserregend hoch. Wir müssen diese Pandemie gemeinsam eindämmen.“

Matthias Kämpfer, der Leiter des Krisenstabes im Kreis Höxter, fügte hinzu: „Wir hätten uns vom Land jedoch einheitliche Vorgaben erhofft.“

(ecr/pasch/dpa)