Überblick Corona-Lage in Wuppertal: Mehr Impfungen, Schnelltests und Ärger auf Bolzplätzen

Wuppertal · In den Umgang mit der Corona-Pandemie kommt Bewegung - auch in Wuppertal. Ein Überblick.

Das Impfzentrum in Wuppertal wird seinen Betrieb ausweiten.

Foto: Fischer, Andreas H503840

In Wuppertal gibt es einige Entwicklungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Ein Überblick:

Corona-Mutationen in Wuppertal: Verlängerung der Quarantäne auf 14 Tage

Die Quarantänezeit für alle Menschen mit einem positiven PCR-Test beträgt ab sofort 14 Tage, teilte die Stadt Wuppertal mit. Hintergrund sei eine aktualisierte Empfehlung des Robert-Koch-Instituts mit Blick auf die in der Bundesrepublik grassierenden Virusvarianten: In Wuppertal betrage der Anteil der britischen Variante B.1.1.7 unter den vom Gesundheitsamt in seinem Hauptlabor in Auftrag gegebenen Testungen Ende vergangener Woche Kostenpflichtiger Inhalt rund 50 Prozent - „mit rasant steigender Tendenz“. „Dieser Umstand ist aus Sicht des Gesundheitsamtes mit verantwortlich für die anhaltend hohen Infektionszahlen in der Region und muss daher durch eine längere generelle Quarantäne eingedämmt werden“, so die Stadt.

Impfzentrum in Wuppertal steigt in „Vollbetrieb“ ein

„Aufgrund der deutlich gestiegenen Produktionsmengen an Impfstoffen“, soll das Impfzentrum Campus Freudenberg in der kommenden Woche den „Vollbetrieb“ aufnehmen. Bedeutet laut Mitteilung der Stadt: Acht Impfstraßen (bisher fünf) an sieben Tagen in der Woche von 8 bis 20 Uhr. „Damit sind bis zu 1000 Impfungen täglich möglich“, so die Stadt. Auch soll aufgrund der hohen Verfügbarkeit der Impfstoffe von der Grundlinie abgewichen werden, dass Impfstoff für die Zweit-Impfung zurückbehalten wird. „In zwei oder drei Wochen können wir entscheiden, ob es für die Zweit-Impfungen eine Dependance-Lösung in dezentralen Impfstraßen geben soll oder ob inzwischen die niedergelassenen Ärzte bereits eigene Impf-Angebote machen können“, wird Oberbürgermeister Uwe Schneidewind zitiert.

Wichtig bleibe: Trotz erhöhter Kapazitäten bleibe es beim Reservierungssystem „ausschließlich für die durch Gesetz impfberechtigten Personen“. Heißt im Klartext: Wer ohne Termin zum Impfzentrum kommt, wird nicht geimpft. „Personen aus der Kategorie 1, die noch nicht geimpft sind, sollten sich jetzt zügig um einen Termin kümmern, denn mit jeder impfberechtigten Gruppe der nächsten Kategorie wird die Nachfrage enorm wachsen“, so die Stadt. „Impfen wirkt, das sehen wir an der äußerst positiven Entwicklung in unseren Pflegeeinrichtungen, wo es kaum noch Infektionen gibt“, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. Wer Impfbereichtigt ist, erfahren Sie hier.

Corona-Impfungen für Schul- und Kitapersonal sollen in Wuppertal beginnen

Auch in Wuppertal soll mit den Impfungen von Schul- und Kita-Personal begonnen werden. Laut Angaben der Stadt wurden Grund- und Förderschulen, OGS-Träger, Kita-Träger und Einrichtungen der Stationären Jugendhilfe bereits angeschrieben. „Alle in den Einrichtungen regelmäßig tätigen Personen, also neben Lehrern und Erzieherinnen auch Schulsekretärinnen, Praktikanten in Kitas, Küchen- und Reinigungskräfte, Sozialarbeiter und Hausmeister, die eine Impfung möchten, erhalten dann ihr Impfangebot jeweils blockweise“, so die Stadt. Sie müssen ihre Termine nicht selber vereinbaren: „Einzig Wuppertals 250 Tagespflegepersonen vereinbaren ihre Impftermine selbst“, so die Stadt.

Gesundheitsdezernent Stefan Kühn weist vorsorglich darauf hin, dass die Impfungen aus organisatorischen Gründen teilweise während der Öffnungszeiten der Kitas stattfinden und auch mögliche Impffolgen zu Ausfällen von Personal führen können. „Hier bitten wir die Eltern für kurzfristige zusätzliche Einschränkungen im Betreuungsangebot um ihr Verständnis. Die Impfungen haben für uns höchste Priorität: Sie bewahren uns künftig vor Corona-bedingten Ausfällen und sorgen für Sicherheit in unseren wichtigen Bildungseinrichtungen für die Kinder.“

Sollen Impf-Termine und pauschale Wegezeiten als Arbeitszeit gewertet werden? Der Krisenstab der Stadt bejahe diese Frage für die Beschäftigten der Stadt Wuppertal und möchte damit ein Anreiz-Zeichen für die Impfung setzen.

Kostenübernahme von Taxi-Fahrten

In seiner Sitzung am Montag, 1. März, hat der Rat eine Übernahme der Taxikosten bei Fahrten zum Impftermin für bedürftige Menschen in der Altersgruppe über achtzig Jahre beschlossen. Das Sozialamt wird dazu in einem einfachen Verfahren rund 1.100 Bezieherinnen und Beziehern von Grundsicherung oder Wohngeld über achtzig Schreiben zuschicken, die sie für Fahrten zu den beiden Impfterminen den Taxifahrern als Berechtigungsnachweis für eine kostenlose Fahrt überreichen können. Die Sammelabrechnung erfolgt dann direkt mit der Stadt.

Mehr Corona-Schnelltestzentren für Wuppertal

Vier Schnelltestzentren wollen in Wuppertal kurzfristig starten oder sind schon in Betrieb. Fünf bis sechs weitere sind projektiert, teilte die Stadt mit. „Nachdem die Bund-Länder-Konferenz eine breite Schnellteststrategie als Basis für stufenweise Lockerungen verkündet hat, bin ich überzeugt, dass wir uns gemeinsam mit den unterschiedlichen Betreibern auf einen richtigen Weg gemacht haben, damit das auch in Wuppertal zügig umgesetzt werden kann“, erklärte hierzu Oberbürgermeister Uwe Schneidewind.

Krisenstabsleiter Johannes Slawig sichert ein unkompliziertes schnelles Prüfverfahren durch die Verwaltung zu. „Ich erhoffe mir außerdem möglichst kurzfristig Aussagen der Bundesregierung zu kostenlosen Testmöglichkeiten für alle. „Sie wären eine fundierte Basis für abgesicherte Wiederöffnungen von Gastronomie, Kultur und Freizeitangeboten.“

Alle in den Einrichtungen regelmäßig tätigen Personen, also neben Lehrern und Erzieherinnen auch Schulsekretärinnen, Praktikanten in Kitas, Küchen- und Reinigungskräfte, Sozialarbeiter und Hausmeister, die eine Impfung möchten, erhalten dann ihr Impfangebot jeweils blockweise.

Sportfreianlagen geöffnet, Hallen sollen wenn möglich nachziehen

Wuppertal gehöre zu den wenigen Städten, die ihre Sportfreianlagen auf Basis der aktuellen Coronaschutzverordnung bereits flächendeckend geöffnet haben, so die Stadt. Der Betrieb konnte problemlos aufgenommen werden, berichtet Sportdezernent Matthias Nocke. Probleme gebe es aber auf vielen der nach wie vor geschlossenen Kleinspielfeldern, die von Jugendlichen trotz Sperrung und Hinweisschildern zum Fußballspielen mit bis zu vierzig Leuten genutzt würden. Hier soll es Kontrollen durch Ordnungsamt und Polizei geben. Auch die im Dezember aufgrund der niedrigeren Temperaturen geschlossen Sporthallen sollen nach dem Beschluss des Krisenstabes, da wo möglich, für den Schulsport wieder geöffnet werden.

(red)