Cronenberg will mitreden

Neue Initiative bringt Arbeitsgruppen an den Start, um die Stadtentwicklung vor Ort anzutreiben.

Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Zwei Diskussionsabende hat die Initiative „Cronenberg will mehr!“ bereits absolviert und die Anregungen von rund 140 Bürgern zur Aufwertung des Stadtteils gesammelt. Nun stand der dritte Termin für die Initiative an: Im großen Saal des Zentrums Emmaus galt es, die nächsten Schritte in den verschiedenen Projektgruppen zu besprechen und das weitere Vorgehen in bestimmten Themenfeldern abzustimmen. 14 Tische für die diversen Themen standen bereit, über 50 Besucher kamen zu der Veranstaltung.

Bevor es an die Arbeit ging, skizzierte der Sprecher der Initiative, Stephan Schaller, den derzeitigen Stand der Planungen. 13 Themenbereiche wurden in den bisherigen beiden Veranstaltungen als relevant erkannt: Dazu gehören unter anderem Mobilität, Kunst und Kultur auf dem Dorfe, Einzelhandel, Treffpunkte und Plätze, Nachbarschaftshilfe, Energiewende sowie Naturerlebnis. Hinzu kommt eine 14. Arbeitsgruppe, die sich mit den organisatorischen und formalen Fragen rund um die Initiative befassen soll. Schaller weiß, dass das umrissene Themenspektrum schon sehr weit gefasst ist und auch so manche Idee eher langfristig angegangen werden muss.

Die Initiative setzt deshalb auf das Prinzip der Reduktion. „Wir müssen nicht mit 13 AGs starten. Es kann nicht jede Gruppe gleich losmarschieren“, betonte er. Die AGs sollten sich in der Folge „verselbstständigen“, die Zusammenkunft im großen Plenum soll dann nicht mehr nötig sein. Ziel sei es, thematische Schwerpunkte zu bilden und „ein paar Pflöcke“ einzuschlagen, um bei der anstehenden Planung für das Wuppertaler Stadtentwicklungskonzept ein Wörtchen mitreden zu können. In diesen Punkten sei es wichtig, dass „was von den Bürgern kommt“, unterstrich Schaller.

Nach der Entwicklung von konkreten Vorschlägen gehe es dann auch um die Frage, ob für bestimmte Projekte Fördergelder von der EU, dem Bund oder dem Land zur Verfügung gestellt werden könnten. Dass es bei den Themen deutliche Favoriten gibt, wurde bei dem Treffen vom Montag deutlich. So versammelten sich allein um den Tisch zum Thema „Mobilität“ gut ein Dutzend Teilnehmer. In der Gruppe geht es unter anderem um die Frage, wie der Ortskern verkehrsberuhigt geplant und die Behinderungen durch Baustellen möglichst gering gehalten werden können. Zudem soll erörtert werden, wie die Sambatrasse besser an die Ortskerne Cronenberg und Elberfeld angeschlossen werden kann. Auch die „Mobilitätswende“, also der Abschied vom individuellen Personenverkehr, soll in der AG beraten werden. Auf eine gute Resonanz stießen auch die Arbeitsgruppen „Kunst und Kultur im Dorf“ oder „Treffpunkte und Plätze“. Sie sollen etwa die Frage klären, wo und wann in dem Stadtteil es künftig Feste und Märkte geben kann.

Deutlich geringer war an dem Abend dagegen zunächst die Resonanz für den Themenbereich „Einzelhandel/Fachgeschäfte“. Was wiederum daran gelegen haben dürfte, dass der örtliche Einzelhandel just zu dem Termin selbst ein Treffen hatte, wie Schaller bedauernd erklärte. Im Laufe des Abends stießen aber noch einige Einzelhändler zu der Veranstaltung der Initiative hinzu.

Die Arbeitsgruppen sollen nun zunächst in Eigenregie weitere Projekte besprechen. An den einzelnen Tischen seien schon „tolle Ideen“ entstanden, die nun in der Folge noch konkretisiert werden sollten, sagte Oliver Wagner, der auch als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Cronenberg/Hahnerberg die Initiative unterstützt. Zudem soll geklärt werden, ob sich die Initiative einmal in der Bezirksvertretung vorstellen kann.

Überdies wird derzeit eine Internetseite (https://cronenberg-will-mehr.de) aufgebaut, die über Aktivitäten der Initiative berichten soll.