Angebot als Trainings- und Wettkampfstätte Dämpfer für Olympia-Hoffnung auch für Wuppertal
Wuppertal · Wuppertal würde sich gern an der Inititive der Rhein-Ruhr-City für eine Olympiabewerbung 2032 beteiligen. Nachdem das Internationale Olympische Komitee aber ganz aktuell Brisbane als Austragungsort favorisiert hat, ist eine neue Lage entstanden. Ein Update . . .
Die brandneue Nachricht, dass das Internationale Olympische Komitee Brisbane als Gastgeber für die Olympischen Sommerspiele 2032 favorisiert und damit die Aussichten für eine Bewerbung der Region Rhein-Ruhr einen Dämpfer erhalten haben, ist auch in Wuppertal überrascht und bestürzt aufgenommen worden. „Wir sind heute morgen alle mit einem gewissen Schreck aus dem Bett gefallen“, sagte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind am Donnerstag. „Was das jetzt für eine etwaige Bewerbung heißt, ob die Pläne vielleicht auf 2036 verschoben werden, müssen wir beobachten“, so Schneidewind. Er gehe davon aus, dass Michael Mronz, Sportmanager der Initiative Rhein-Ruhr-City, die Städte in der nächsten Woche informieren werde, wie man weiter vorgehen wolle. Wuppertal hatte sich, wie berichtet, als Trainings- aber auch Austragungsort ins Spiel gebracht, hofft auch auf Übernachtungsgäste. gh
So sah die Situation
noch am Mittwoch aus
Wenn die Bürgermeister der beteiligten Städte am Freitag in Düsseldorf mit Ministerpräsident Armin Laschet über den Stand der Dinge in Sachen mögliche Olympiabewerbung Rhein/Ruhr für 2032 sprechen (an dem Termin soll festgehalten werden, dann sitzt Wuppertal nicht mit am Tisch, hofft aber dennoch vom Kuchen - wenn er denn verteilt werden sollte - ein Stück abbekommen zu können.
Wie berichtet, fordern CDU und Grüne im Rat am Montag in einem gemeinsamen Antrag, zu überprüfen, ob Wuppertal für 2032 sogar als ein Austragungsort in Frage käme und ob es nicht sinnvoll wäre, die Pläne für eine Bewerbung zur Bundesgartenschau von 2031 auf 2033 zu verschieben, um Synergieeffekte zu nutzen.
Schneidewind: Sind im intensiven Austausch mit Mronz
„Wir sind im sehr intensiven Austausch mit Olympiabotschafter Michael Mronz, wo wir uns einbringen können und stoßen dort auf offene Ohren. Die Idee ist ja, hier die ganze Region einzubinden und nicht in die Falle zu tappen, wie Hamburg und Garmisch, sondern früh die Bürger zu beteiligen“, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. Im September solle es eine Bürgerbefragung in den Städten geben, die jetzt schon als Wettkampforte vorgesehen sind. Ob wir noch dazukommen, wird man sehen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Wuppertal im Klettern oder in Trendsportarten wie Skateboard, wo wir stark sind, dabeisein könnte“, so Schneidewind.
In jedem Fall hätte die Stadt Trainingsstätten wie etwa das Stadion am Zoo, die Uni-Halle oder das Schwimmleistungszentrum zu bieten, so Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski. Und falls eine Multifunktionshalle als Heim für die BHC-Handballer gebaut würde, wäre die sicher auch olympiatauglich, wobei als Spielstätte - genau wie beim Fußball - da andere vorn sein dürften.
„Für uns sprechen die Nähe zu Düsseldorf, zahlreiche Unterbringungsmöglichkeiten aber auch das umfangreiche Kulturangebot“, so Szlagowski. Ein Argument mehr für die Sportverwaltung, Sportstätten auf den neuesten Stand zu bringen. Beispiel Stadion am Zoo, dessen Rasen wie berichtet, dringend eine neue Drainage benötigt. Die sollte in den Sommermonaten, in denen die olympischen Sommerspiele stattfinden, zwar eine untergeordnete Rolle spielen, würde aber sicher äußerst positive Auswirkungen auf die Rasenbeschaffenheit haben. Ein besserer Rasen, vielleicht dann auch mit Rasenheizung versehen, könnte die Perspektiven insgesamt verbessern. Olympia 2032 ist dabei für Szlagwoski nur ein Argument von vielen, das Entwässerungsproblem endlich anzugehen. „Das würde sicher unsere Chancen erhöhen, hier auch mal wieder Junioren-Länderspiele und andere Events zu haben. Sollte der WSV mal in die 3. Liga aufsteigen, bräuchte er auch eine Rasenheizung. Außerdem wird das Stadion 2024 runde 100 Jahre alt. Dafür möchten wir es herausputzen“, so Szlagowski.
Erste Gespräche dazu hat es, wie berichtet, in der vergangenen Woche zwischen Sportverwaltung, Gebäudemanagement und Umweltamt gegeben. Nun soll zunächst ein Bodengutachten erstellt werden. Mögliche Altlasten sind dabei nur ein Thema, ein anderes Absackungen durch die Altlasten, die etwa eine Rasenheizung auf Dauer zerstören könnten.
Szlagowski: „Möglich ist sicher alles, aber es ist auch eine Kostenfrage, die geklärt werden muss, nicht nur was die Investition sondern danach auch die Betriebskosten angeht.“ Olympia wäre immerhin ein Argument mehr, die Sache in Angriff zu nehmen. gh