Dancecomp: Wuppertal als Nabel der Tanzsportszene
In der Stadthalle wirbelten am Wochenende fast 1000 Paare über das glatte Parkett.
<strong>Wuppertal. Die ersten Tänzerinnen und Tänzer konnten es nach dem Einchecken in ihre Hotels kaum erwarten. "Viele Paare wollten schon einen Tag vor dem Turnierbeginn einen kurzen Blick in die Stadthalle werfen, weil sie von dem ganz besonderen Ambiente gehört hatten. Und bei fast allen gab es glänzende Augen, denn eine solche Bühne für den Tanzsport kann in Deutschland wohl kaum eine andere Halle bieten", berichtete Norbert Jung, der als Organisator mit der 4. Auflage der Dancecomp rundum zufrieden sein durfte. "Ich glaube, wir haben in diesem Jahr endgültig den Durchbruch geschafft. Die Dancecomp und Wuppertal haben sich im Tanzsportkalender einen festen Platz erobert."
Vor vier Jahren hatte Norbert Jung, der frühere Vorsitzende des Grün-Gold Casino Wuppertal, die Dancecomp erstmals in die Stadthalle geholt. Ein Wagnis, denn dieses Festival gehört zu den größten in ganz Deutschland. 2007 wurde die Zahl der teilnehmenden Paare sogar noch um 100 gegenüber dem Vorjahr gesteigert, 2008 wollen die Veranstalter ihre Fühler ins Ausland ausstrecken.
Wobei der besondere Reiz auf der Vielfalt der Alters- und Leistungsklassen unter einem Dach liegt. Während zum Beispiel gestern Nachmittag im Großen Saal der Stadthalle das Standard-Ranglistenturnier mit Spitzenpaaren und Profis begann, demonstrierten nebenan im Mendelssohn-Saal die Nachwuchsklassen D und C die Grundlagen, die "Basics", der Lateintänze Rumba, Cha-Cha oder Samba.
Den Zuschauern wurde an beiden Tagen somit die gesamte Palette des Tanzsports geboten. Immer wieder gab es auch interessante Blicke hinter die Kulissen eines Sports, der sich trotz der farbenfrohen und ab und an extravaganten Verpackung seiner Aktiven als Leistungssport versteht, in dem Fitness, Ausdauer, Disziplin und Körperbeherrschung gefordert sind. Und das stets vor den strengen Augen eines ganzen Heeres von Kampfrichtern, das sich auch von den lautstarken Anfeuerungsrufen der Fans der jeweiligen Paare kaum beeindrucken lässt.
Die 1 gab es in Serie für Günter und Jutta de Koster vom Grün-Gold-Casino Wuppertal, die sich in den Standardtänzen souverän in der Senioren III S-Klasse durchsetzten. Da sich zwei Latein-Spitzenpaare vor kurzem getrennt hatten, ruhen die Hoffnungen von Grün-Gold-Casino zurzeit auf dem Nachwuchs. Artur Balandin und Marina Shvetsova tanzten bei den Junioren II B-Klasse Latein ins Finale und dort auf den fünften Rang.