Das ändert sich dieses Jahr in Wuppertal
Die Wuppertaler müssen dieses Jahr tiefer in die Geldbörse greifen — es gibt aber auch gute Nachrichten.
Wuppertal. Schon im Oktober soll der Neubau Wuppertaler Junior Uni am Brögel in Unterbarmen seine Pforten öffnen. Auch beim Umbau des Döppersbergs wird es nach Auskunft der Stadt in diesem Jahr mächtig vorangehen. Und, von den Wuppertalern lange erwartet, die Nordbahntrasse geht langsam aber sicher ihrer Vollendung entgegen.
Noch in diesem Monat, spätestens aber im Februar, will das Düsseldorfer Gesundheitsministerium mitteilen, wo es die umstrittene forensische Klinik — die 150 psychisch kranken Straftätern Platz bieten soll — unterbringen wird. Derzeit sind drei Standorte im Gespräch: das Gelände der Bereitschaftspolizei an der Müngstener Straße auf Lichtscheid, die Kleine Höhe und das Gelände der Bergischen Diakonie Aprath in Wülfrath.
Noch in diesem Jahr wird außerdem der Grundstein für die Justizvollzugsschule an der Parkstraße gelegt und die Diskussion über den Lückenschluss zur A 1 weitergehen.
Im Zuge des Sparpaketes steigt die Gewerbesteuer von 460 auf 490 Prozentpunkte. Die Grundsteuer steigt von 510 auf 600 Prozentpunkte — und um noch einmal 20 auf dann 620 Prozentpunkte wegen der Schneesteuer. Insgesamt 40 Millionen Euro wird die Stadt sparen und auch durch höhere Steuern mehr einnehmen, um 2016 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können.
Ganz sicher ist das aber nicht, denn das Land will aufgrund von neuen Berechnungen des Solidarpakts Kommunalfinanzen die Zuschüsse von 71 Millionen Euro um 11 Millionen Euro auf dann 60 Millionen Euro kürzen. Wie die Stadt diese neue Lücke schließt, ist noch offen.
21 Millionen Euro soll der weitere Personalabbau bei der Stadtverwaltung einsparen — es muss also in Zukunft verstärkt mit Engpässen gerechnet werden — besonders während der Ferien.
Gestern ist an den Wuppertaler Bühnen eine neue Ära angebrochen: Am 1. Januar ist die Orchester- und Bühnen GmbH gestartet, in der die Bühnen und die Sinfoniker enger zusammenrücken. Die Stadt will dadurch jährlich 400 000 Euro sparen. Dank privater Sponsoren entsteht am Historischen Zentrum für 1,5 Millionen Euro eine neue kleine Bühne. Die Zuschusskürzungen der Bühnen haben immer drastischere Folgen: Sie werden stufenweise um zwei Millionen Euro gekürzt.
Seit dem Jahreswechsel zahlen auch die 186 000 Kunden der Stadtwerke im Schnitt elf Prozent mehr für ihren Strom. Mit dem Fahrplanwechsel am 24. März greifen außerdem die umstrittenen Kürzungen im Wuppertaler Linienbusverkehr, um jährlich gut zwei Millionen Euro zu sparen. 30 Fahrerstellen fallen weg.