Das Osterfeuer wird immer beliebter
5000 Besucher kamen am Karsamstag zum feurigen Spektakel an der Trassenstation Bracken — 2000 mehr als im Vorjahr.
Nächstebreck. „Es brennt“, stellte der fünf Jahre alte Henri nüchtern fest. Er hatte unmittelbar vorher mit einer von 200 Pechfackeln unter Aufsicht von Vater und den Mitarbeitern der Feuerwehr den riesigen Scheiterhaufen, bestehend aus 2500 locker aufgeschichteten Weihnachtsbäumen, in Brand gesetzt und schaute nun fröhlich in die knisternden Flammen des Nächstebrecker Osterfeuers.
Das war einmal mehr ein echtes Volksfest, und Hermann-Josef Richter, der Vorsitzende des Nächstebrecker Bürgervereins, registrierte zufrieden, dass sich rund 5000 Besucher um das kontrollierte Flammenmeer an der Trassenstation Bracken versammelt hatten. „Noch mehr als voriges Jahr“, konnte er den Gästen, unter ihnen auch wieder Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) und der CDU-Kreisvorsitzende Rainer Spiecker, berichten. Außerdem lobte er die gedeihliche Zusammenarbeit zwischen den Nächstebrecker Vereinen. Die hatten mit 30 ehrenamtlichen Helfern das feurige Spektakel gestemmt, unter anderem indem sie die Fackeln verteilten, den Baumstapel in Brand setzten und sich auch sonst um das Wohlsein der Besucher kümmerten.
Bürgerlichen Gemeinsinn lobte auch Andreas Mucke, als er „hoch auf dem roten Wagen“ , einem „Hilfeleistungslöschfahrzeug“, einige Grußworte an die Menge richtete. Hermann-Josef Richter hatte auch den Part des grippekranken evangelischen Gemeindepfarrers Dirk Bangert übernommen, als er an die christlichen Ursprünge des Osterfeuers erinnerte. „433 hat es in Irland das erste christlich geprägte Osterfeuer gegeben“, erklärte Richter in der rundum gemütlichen und heimeligen Atmosphäre. Über allem schwebte eine Drohne, die die Szenerie auf einem Film festhielt, der im Mai im Gemeindezentrum Hottenstein gezeigt werden soll.
Vorher hatten sich schon viele einzeln oder paarweise vor dem attraktiven Hintergrund des lodernden, allerdings auch qualmenden Feuers per Selfie ablichten lassen. Der Rauch stieg übrigens fast senkrecht gen Himmel. Das wurde als Zeichen gedeutet, dass der Nächstebrecker Feuerzauber aus den einstigen Nordmann- und Blautannen höheren Orts auf Wohlwollen gestoßen war.
Ungeteilter Zustimmung durfte sich auch der Wuppertaler Bildhauer Hans-Jürgen Hiby erfreuen, der vor einem Jahr seine aus Holz gefertigte Skulptur „Der Weg ist das Ziel“ den Nächstebreckern geschenkt hatte und sie nun vor dem Trassenhalt Bracken in Augenschein nehmen konnte. Zwar war das eindrucksvolle Kunstwerk von Tauben wie von Sprayern verschont geblieben, doch oben hatte sich der Schutzbelag gelöst. „Ich werde eine Dickschichtlasur anbringen“, versprach der Künstler, der sich zusammen mit seiner Frau unter den Nächstebreckern sichtlich wohlfühlte.
Währenddessen ermunterte Herman-Josef Richter die Besucher, Speis und Trank ausgiebig zuzusprechen. „Der Erlös aus dieser Veranstaltung wird für die LED-Beleuchtung des Bürgerparks verwendet.“