Das „schöne Fleckchen“ als Arbeitsplatz
Dörte Möller ist neue Leiterin des Waldpädagogischen Zentrums im Burgholz. Sie will das Programm ausbauen.
Wuppertal. Mitten im Grünen, umsäumt von stattlichen Bäumen. „Das ist schon ein sehr schönes Fleckchen hier“, sagt Dörte Möller und lächelt. Denn das schöne Fleckchen ist ihr Arbeitsplatz. Seit kurzem ist die 35-Jährige neue Leiterin des Waldpädagogischen Zentrums im Burgholz. Die gebürtige Wuppertalerin, die allerdings im Oberbergischen aufwuchs, tritt die Nachfolge von Ute Nolden-Seemann an.
„Verwandte habe ich noch hier in Wuppertal“, erklärt Möller, die aus einer Lehrerfamilie stammt, „aber nie Lehrerin werden wollte“, wie sie schmunzelnd erzählt. „Jetzt bin ich doch sowas Ähnliches“, sagt sie und verweist auf die vielen Veranstaltungen mit Schülern. Demnächst wird sie sich auch noch als Waldpädagogin zertifizieren lassen.
„Ich möchte keine
Bürostuhlförsterin sein.“
Dörte Möller liebt die Natur
In Wuppertal ist vieles Neuland für die 35-Jährige. Auch ihr erster Besuch im WPZ liegt noch gar nicht lange zurück liegt. „Im Mai war es“, erinnert sich die studierte Forstwirtin. Ihr erster Eindruck? „Ein Arbeitsplatz mit viel Potenzial“, sagt sie. „Schade nur, dass ich nicht öfter hier sein kann.“
Denn Möller ist nicht nur fürs WPZ Burgholz zuständig, sondern auch für die Umweltbildungs-Einrichtungen des Landesbetriebs Wald und Holz NRW in Lindlar und am Königsforst in Bergisch Gladbach, wo ihr Hauptarbeitsplatz liegt (siehe Kasten). „In Wuppertal werde ich ein bis zwei Tage in der Woche sein“, erklärt sie und fügt ein dickes „Leider“ an. Denn dass es ihr im Burgholz gefällt, wird beim Rundgang über das 2,5 Hektar große Areal des WPZ schnell deutlich. Immer an ihrer Seite: „Diensthund“ Sam. „Uns gibt es nur im Doppelpack.“ Während Sam sich also durchs Unterholz schnüffelt, führt Möller durchs WPZ, vorbei am Teich, an den Bienen, am Sinnesweg und unter die Weidenkuppel, um etwas Schatten zu finden.
Dass es in Zukunft, trotz ihrer Mehrfachaufgaben, keine Einbußen beim Programm geben wird, ist Möller ganz wichtig. „Das wird nicht passieren“, verspricht sie. Im Gegenteil: Das Programm soll sogar ausgeweitet, die Zahl von jährlich 3000 bis 5000 Besuchern gesteigert werden. Schließlich könne sie sich auf ein eingespieltes Team im Burgholz verlassen. Allen voran Waldpädagoge Dirk Wagenführ, der seit 1991 im Burgholz tätig und im WPZ seit dem Aufbau ab 1999 dabei ist. Der Leitspruch des 51-Jährigen: „Man soll die Natur nicht über den Verstand erleben — sondern über die Erlebnisse verstehen.“ Sprich: Nicht Theorie soll im Vordergrund stehen.
Lieber Natur
als Verwaltungsaufgaben
„Auch ich bin immer froh, wenn ich was Neues lernen kann“, sagt Möller und freut sich, auf den jahrelange Erfahrungsschatz Wagenführs zurückgreifen zu können. Die neue Leiterin, die nach dem Abitur erstmals ein Praktikum bei einem Förster machte, blickt schon erwartungsvoll den ersten Schulklassen entgegen, die sie durchs Burgholz begleiten werden. „Zum Beispiel durchs Aboretum“, sagt Möller, „das kenne ich auch noch nicht so gut.“
Eher ungern spricht sie über den ungeliebten Teil ihres Jobs: den „Verwaltungskram“. „Den muss ich machen, keine Frage. Aber das wird weniger als vorher, dafür sorge ich“, sagt sie mit einem Lachen. Die letzten acht Jahre vor ihrem Wechsel nach Wuppertal war die 35-Jährige im Nationalparkforstamt Eifel tätig — vornehmlich in der Verwaltung. Stellungnahmen und Genehmigungen waren da vor allem ihr Betätigungsfeld. „Und Knöllchen schreiben, wenn jemand zum Beispiel seinen Hund hat frei laufen lassen“, erinnert sie sich. „Jetzt brauche ich mal was Positives.“ Und Natur. „Ich will keine Bürostuhlförsterin, sondern draußen sein.“ Möglichst oft auch im Burgholz, wie sie hofft.