Grüner Zoo Das Leben im Zoo zwischen den Jahren

Zoo. · Nach dem Fest spielen viele Tiere ausgelassen mit den Weihnachtsbäumen.

Lars (10) und Nora (7) waren mit ihrer Oma im Zoo, während die Eltern Besorgungen machten.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Für die Zoobewohner gibt es die Weihnachtsbäume erst nach dem Fest. „Dann werden die Bäume, die nicht verkauft worden sind, bei uns angeliefert, und wir machen den Tieren damit eine große Freude“, verrät die Kuratorin und Biologin im Grünen Zoo, Silja Herberg, und erläutert, dass die Blau- und Rotfichten, die Nordmanntannen und Douglasien fast in jedes Gehege gegeben werden können. „Nicht nur für die Elefanten, die damit spielen und sie fressen, sondern auch bei allen Paarhufern sind die Weihnachtsbäume sehr beliebt. Die Tiere nagen und knabbern daran herum, schubbeln sich und haben so richtig Spaß damit“, weiß Silja Herberg.

Wobei es für die Elefanten schon vor dem Fest eine kleine Bescherung gab. „Das war in der vorigen Woche. Da haben Kinder die Bäume mit Äpfeln und anderen gesunden Leckereien geschmückt und die kamen dann ins Gehege.“ Das waren allerdings die einzigen Sonderrationen für die Tiere im Zoo. „Dass wir etwa den Löwen und Tigern einen Festtagsbraten servieren, gibt es nicht“, so Herberg und weist auf das Besondere an den Weihnachtstagen im Zoo hin. „Heiligabend haben wir nur bis 12 Uhr geöffnet. Das ist dann der „Papa-Tag“, wenn die Väter mit den Kindern los marschieren, während die Mutter daheim dem Christkind zur Hand geht.“ „Wir warten auf das Christkind“, heißt die Aktion im Wuppertaler Zoo, wo dann vom Bronzekamel am Eingang aus ein Rundgang zu den Tieren der Bibel stattfindet. „Dann herrscht immer eine besonders nette Stimmung“, berichtet die Biologin.

Tierpfleger dürfen an Heiligabend früher Feierabend machen

Aber auch am Montag waren trotz Schmuddelwetters viele Erwachsene mit den lieben Kleinen unterwegs. Wie die Oma, die mit Lars (10), Nora (7) und Annika (4) den Brillenpinguinen dank der Nähe zum Bassin Aug in Aug gegenüber stand. „Die Eltern machen Besorgungen, und ich hatte meinen Enkeln schon vor längerer Zeit einen Zoobesuch versprochen.“

Während die Brillenpinguine munter durch das Wasser flitzten, saßen die Seelöwen buchstäblich auf dem Trockenen. Das Wasser war wegen der anstehenden Reinigung abgelassen worden und Pflegerin Melina Radtke säuberte das Becken mit dem Hochdruckreiniger. Der in Wuppertal geborene Seelöwe Pebbles ließ sich da wenigstens durch den Wassernebel berieseln.

Die Versorgung der Tiere muss natürlich auch an Feiertagen gewährleistet sein. Das Tierpflege-Personal darf aber an Heiligabend etwas früher Feierabend machen.

Am ersten Weihnachtstag hat der Zoo geschlossen. Aber wie reagieren die Vierbeiner auf die plötzliche Leere vor den Gehegen, Käfigen und Volieren? „Bei den Affen und auch den Rothunden hat man schon das Gefühl, dass sie die Unterhaltung durch die hereinschauenden Besucher vermissen“, meint Silja Herberg.

Auf Weihnachten folgt der Jahreswechsel, und mit ihm Lärm. „Bei den Okapis lassen wir Musik laufen, um sie an eine Geräuschkulisse zu gewöhnen. Dann werden sie auch durch Böller nicht so sehr gestört“, informiert die Kuratorin, weist aber darauf hin, dass zwischen der Silvester-Knallerei vor den Toren des Zoos und dem Gelände einiges an Luftlinie liegt. „Wenn die Tiere dann drinnen sind, kommt der Lärm doch gedämpft an“, sagt Silja Herberg. „Die Tiere werden vielleicht im Schlaf gestört und sind am nächsten Tag etwas müde.“