Demo der Rechten: Kein Tag für die Jugend
Vorrang für Demo der Rechten. Barmer City am Samstag abgeriegelt.
Wuppertal. Wie befürchtet, fällt die Abschlusspräsentation des Jugendprojekts“tanz, tanz . . . wir“, Teil der partizipativen Projektreihe „Feuer & Flamme“ des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch am Samstag, 16. Juni, im Haus der Jugend in Barmen aus. Grund: Die Veranstaltung „Masseneinwanderung stoppen — gegen Überfremdung und Sozialabbau“ des Wuppertaler Kreisverbands der Partei „Die Rechte“, die an diesem Tag am Haus der Jugend vorbeizieht und laut Polizei nicht verlegt werden kann.
Ursula Popp, Pressesprecherin des Tanztheaters, begründet die Absage: „Dies haben die verantwortlichen Veranstalter einvernehmlich aus Gründen der Fürsorge- und Sorgfaltspflicht gegenüber den Kindern und größtenteils minderjährigen Jugendlichen beschlossen.“ Eine Entscheidung, die nicht zuletzt von den Eltern unterstützt werden dürfte, die in den letzten Tagen ihre Ängste und Sorgen bei den Verantwortlichen ausgedrückt hatten.
Eigentlich sollte am Freitag und am Samstag, jeweils zwischen 11 und 19 Uhr, im Haus der Jugend und auf dem Geschwister-Scholl-Platz gefeiert werden. Nun wird ein Teil des für Samstag geplanten Programms im Rahmen einer Matinée, von 11 bis 14 Uhr am Sonntag, 17. Juni, nachgeholt. Das Freitagsprogramm bleibt bestehen.
Dass am Samstag überhaupt etwas stattfinden kann, ist eher unwahrscheinlich. Die Barmer Innenstadt wird spätestens ab Mittag abgeriegelt sein, Besucher werden kaum hinkommen können. Die Polizei macht unterdessen darauf aufmerksam, dass entlang der Talachse, in Barmen im Bereich Alter Markt und am Bahnhof Barmen, „erhebliche Beeinträchtigungen des Verkehrs und des öffentlichen Lebens“ zu erwarten sind. Sie stellt sich auf einen Großeinsatz ein.
Die erwarteten 150 Teilnehmer der Demo sollen nun ab 13 Uhr nach einer Auftaktveranstaltung auf dem Berliner Platz zum Alten Markt ziehen, wo es eine weitere Kundgebung geben soll, bevor der Zug weiter zum Bahnhof Barmen zieht. Zu einer Verlegung der genehmigten Veranstaltung sieht sich die Polizei nicht imstande. Zu erwartende Gegendemos waren am Mittwoch noch nicht angemeldet.