Der 1. Fahrradtag lockt zum Radeln

Der erster Fahrradtag nimmz Radmuffeln die Angst vor Touren im Tal und gibt Tipps für geeignete Strecken.

Wuppertal. Viel zu bergisch, viel zu gefährlich, viel zu wenig Radwege. Das ist die Beschreibung vieler Wuppertaler, wenn es um das Thema Radeln im Tal geht. Leider zeigt sich auch auf dem ersten Bergischen Fahrradtag am alten Küllenhahner Bahnhof, dass es offenbar nur wenige interessierte Radler gibt.

Familien mit Kindern sind besonders häufig vertreten: "Ich habe immer wieder Angst meine Kinder alleine mit dem Rad ziehen zu lassen. Die Autofahren haben hier keinen Blick für Radfahrer wie in anderen Städten," sagt Mutter Marion Thiele. Die ganze Familie ist zum Fahrradtag am Samstag erschienen, um endlich wieder die Fahrradgeister zu wecken.

"Papas Fahrrad war schon voll Staub. Das mussten wir erst mal sauber machen," sagt Lennard. Er und sein Bruder Marlon möchten trotz Mamas Bedenken öfter aufs Rad steigen. Thiele erhofft sich vom Fahrradtag neue Tourenvorschläge und wird nicht enttäuscht. Die Wuppertalbewegung hat für diesen Tag einige Touren zusammengestellt. Wem das nicht ausreicht, kann aus dem reichhaltigen Angebot des Allgemeiner Deutscher Fahrradclub für das Bergische Land die ein oder andere Idee aufgreifen.

Besonderes Highlight für die kleinen Besucher ist die Begleitung durch die Polizei: "Der Polizist fährt auch Fahrrad, dann hab ich keine Angst vor Autos," sagt Lisa-Marie Pätzold und setzt sich ihren bunten Fahrradhelm auf.

"Wir möchten vor allem diejenigen ansprechen, die eher selten zum Fahrrad greifen," erklärt Klaus Lang von der Wuppertalbewegung. "Gerade auf den Höhen gibt es viele Möglichkeiten auf geraden Strecken ohne schwere Steigungen zu fahren." Noch mehr Publikum versprechen sich Lang und Rainer Widmann, Beauftragter für nicht motorisierten Verkehr der Stadt, auch von der Sambatrasse.

20 Kilometer Strecke ohne Hindernisse und motorisierten Verkehr lassen das Radlerherz höher schlagen. Auch für Christina Morandel wäre das eine echte Alternative zu den bisherigen Strecken in Wuppertal: "Ich finde es sehr gefährlich in Wuppertal mit dem Rad zu fahren. Ich komme vom Bodensee, da werden Fahrradfahrer ganz anders gesehen als hier."

Und obwohl viele Wuppertal für eine eher fahrradunfreundliche Stadt halten, 260 Kilometer Fahrradwege soll es stadtweit insgesamt geben, wenn die Arbeiten an der Sambatrasse erst einmal abgeschlossen sind. Die vielen Radfahrer üben eine positive Wirkung auf die Besucher aus, die "eigentlich nur gucken" wollten. Wibke Alisic-Haverkamp will noch einmal schnell nach Hause: "Ich werde schnell mein Fahrrad holen." Tochter Uma kann das nur recht sein, sie sitzt in voller Montur auf ihrem kleinen Rad und dreht kleine Runden.