Wuppertal Der Kiesbergtunnel bleibt in Betrieb

Andreas Mucke sagt das eine, Peter Vorsteher von „Pro Seilbahn“ sagt etwas anderes. Der Landesbetrieb Straßen NRW klärt auf.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Erst am Mittwochabend hat Peter Vorsteher vom Verein „Pro-Seilbahn-Wuppertal“ den Kiesbergtunnel für seine Argumentation genutzt. Bei einem Diskussionsabend an der Uni sagte er, die Seilbahn sei wichtig, gerade weil der Kiesbergtunnel in zehn Jahren geschlossen und die Cronenberger Straße deutlich mehr befahren würde.

Die Aussage mag zu einigem Stirnrunzeln geführt haben, hatte doch OB Andreas Mucke erst Mitte Mai verkündet, dass „eine unbefristete Betriebsgenehmigung“ für den Kiesbergtunnel vorliege.

Anscheinend gibt es Uneinigkeit in Wuppertal, was gerade der Stand ist — und diese Unsicherheit wird instrumentalisiert. In diesem Fall für die Seilbahn. Aber wie steht es um den Tunnel wirklich?

Alfred Overberg, Abteilungsleiter Verkehr bei Straßen NRW, sagt, der OB habe im Prinzip recht. „Eine komplette Schließung ist nicht beabsichtigt.“ Gerade habe es Sanierungen gegeben, damit der Tunnel auf unbegrenzte Zeit betrieben werden könne. Aber: „Wir halten daran fest, dass der Tunnel komplett saniert werden soll.“ Dafür gebe es aber keinen Termin. Bis dahin sei eine Schließung nicht geplant. Die Diskussion sei schon einige Jahre alt, so Overberg. Inzwischen sei von einer Schließung nicht mehr die Rede.

Der Kiesbergtunnel — die Verbindung von Elberfeld und der A46 — war im vergangenen Jahr fünf Monate lang auf den neuesten Stand gebracht worden, was Betriebs- und Sicherheitstechnik angeht (siehe Kasten). Aktuell würden noch Tests durchgeführt, so Overberg. Ohne einen genauen Zeitpunkt zu nennen, sagte Overberg von Straßen NRW, der Tunnel solle bald wieder formal in Betrieb genommen werden. Dann würde die Baustellenverkehrsführung aufgehoben und die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern in der Stunde erhöht.

Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht dürften weiter nicht durch den Tunnel fahren. Um das zu ändern, sei auch die Komplettsanierung eines Tages nötig, so Overberg.