Elberfeld Der „Klub“ an der Gathe schließt nach fünf Jahren
Familiäre Gründe sind ausschlaggebend. Der Betrieb an der Gathe läuft noch bis Ende Mai.
Elberfeld. Wuppertals Nachtleben ist um eine Station ärmer. Nach fünf Jahren Betrieb wird die Diskothek „Klub“ an der Gathe Ende Mai ihre Tore schließen. Ausschlaggebend hierfür seien aber nicht wirtschaftliche Gründe, wie Pressesprecherin Stephanie Bley versichert: „Der Klub hat definitiv nicht pleite gemacht.“
Vielmehr möchte sich Felix Glücklich, neben Biniam Gebremedhin einer der beiden Geschäftsführer des Klubs und vor zwei Jahren Vater geworden, künftig mehr dem Familienleben widmen. Dieses sei durch die vielschichtige Arbeit im Nachtleben zu kurz gekommen. Vor allem das Tagesgeschäft mit Büroarbeit, Logistik, Booking-Verhandlungen oder Steuern sei sehr zeitintensiv gewesen.
Daher erklärt Glücklich auch: „Es reicht momentan mit dem Nachtleben, ich möchte mich noch intensiver meiner Familie widmen können. Mein Sohn bietet mir einen größeren Ansporn als die Disko. Die Zeit rennt zu schnell.“
Auch bei Glücklichs Geschäftspartner Gebremedhin stehen Veränderungen an — allerdings auf beruflicher Ebene. „Man verändert sich. Das Leben bietet einem neue Herausforderungen und man entwickelt sich weiter“, erklärt er vielsagend. Details will er noch nicht verraten, fügt aber hinzu: „Den Klub einfach nebenher zu betreiben, das kann man nicht schaffen. Das hätte er auch nicht verdient.“
Für den Klub ist an der Gathe definitiv Schluss. „Es könnte aber sein, dass in anderer Form noch mal etwas kommt. Man sollte auf jeden Fall die Augen und Ohren offen halten“, so Bley. Einige Partyreihen des Klubs sollen zudem an anderen Standorten fortgeführt werden.
Dass der Klub in Elberfeld dennoch eine Lücke hinterlässt, findet derweil Joachim Heiß, der sich als Geschäftsführer der Alten Feuerwache auch für die kulturelle Entwicklung im Viertel rund um die Gathe interessiert. „Der Klub war mit Blick auf die zunehmende Spielhallenkultur auf der Gathe auf jeden Fall eine Bereicherung für das Kulturleben“, sagt er und ergänzt: „Zudem waren wir auch von dem kulturellen Angebot, das die beiden Geschäftsführer in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt haben, begeistert.“ Zu diesen Projekten gehörten unter anderem Kooperationen mit der Literaturbienale sowie der Trassenjam.