WZ-Mobil „Der Parkplatz hier am Kolk ist unmöglich“

Die Diskussion um den Platz nimmt Fahrt auf. Viele Bürger wollen mehr Grün.

Foto: Andreas Fischer/Eike Rüdebusch (3)

Wuppertal. Arnt Vesper arbeitet zur Zeit an der ehemaligen Hauptpost am Kolk um dort Anfang 2018 ein Hotel zu eröffnen. Damit ist endlich klar, was aus dem Gebäude werden soll. Die Frage, die noch offen ist, ist, was aus dem Platz davor werden soll. Beim WZ—Mobil am Donnerstagnachmittag haben unsere Mitarbeiter mit Passanten gesprochen. Mit dabei war Anja Liebert von den Grünen im Rat, die schon 2013 Pläne für eine Umgestaltung des Platzes vorgelegt haben.

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Für Christine Laska und ihren Lebensgefährten Peter Schröder ist die Sache klar: Ein parkplatz auf dem Platz am Kolk ist nicht nötig. „Wir parken immer in den City Arkaden. Hier gibt es doch auch mindestens zwei Parkhäuser. „ Platz genug für eine Umnutzung sei also da. „Ein paar Bäume hier wären schon schön.“ Die Hauptsache sei für sie aber, dass die Postbank vor Ort bleibe, sagt sie und lacht.

Was den Parkplatz angeht, äußerte sich Annette Schütz ganz ähnlich. Sie sagt, sie würde nie auf dem Platz am Kolk parken. „Als Parlplatz ist das hier unmöglich.“ Auch wenn man von der Morianstraße komme, sei das kein schöner Anblick. „Hier ist doch den ganzen Tag Sonne. Bäume, Sitzplätze — man sollte auf jeden Fall etwas ändern.“

Sascha Lange sagt, er hätte gerne einen grüneren Platz. „In der Innenstadt gibt es keine Oase, alles ist grau und relativ nackt, überall gibt es nur Stein.“ Er sagt, ihm sei der Parkplatz egal. „Ich fahre doch kein Auto in dieser Stadt.“ Er ist dafür, den Platz mit einer Fahrradstation auszustatten. Mit Blick auf das Hotel, fände er eine Car-Sharing-Station auch sinnvoll. „Ein Auto für alle Gäste.“ Aber auch den Taxistand würde er vor Ort lassen. „Der ist gut hier, das ist ein zentraler Punkt.“

Das sagt auch Anja Liebert (Grüne), die den Passanten die Pläne der Grünen zeigt. „Die Taxen sind sehr wichtig, die zähle ich fast zum Öffentlichen Personen-Nahverkehr.“

Ein Taxifahrer, der anonym bleiben möchte, ist besorgt: „Was passiert denn mit unseren Parkplätzen? Alles soll bleiben, wie es ist.“

Georg Pomarius war zufällig am WZ-Mobil: „Ich bin hier entlang gelaufen und dachte, dass dieser Parkplatz mitten in der Stadt sehr hässlich ist und er bestimmt besser genutzt werden könnte. Es wäre schön, wenn hier eine Grünanlage entstünde. Natürlich muss auch an eine Zufahrt für das Hotel und die Taxis gedacht werden. So wird dieser Platz momentan verschandelt.“

Auch Karin Rohloff sieht das so. „Ich will einen grünen Platz. Den parkplatz kann man abschaffen. Dafür sollen Bäume, Bänke und weiteres Grün hierher.“ Mit Blick auf den Bürgerbeteiligungsprozess des Stadt sagt sie, sie könne sich vorstellen, da mitzumachen.

Kritische Töne gab es aber auch: Renate Offermann gibt zu bedenken, dass sich die Hotels in der Stadt gegenseitig ins Gehege kommen könnten: „Natürlich bin ich aber auch eher für eine Grünfläche als für Parkplätze. Für die vielen bequemen Menschen ist es aber einfacher hier zu parken, als in die Parkhäuser zu fahren.“

Nadine Lingscheidt sagt: „Wenn die Verteilung der Parkplätze gewährleistet ist, bin ich auch für eine Baumbepflanzung. Die umliegenden Parkhäuser werden nämlich auch wegen der hohen Kosten eher gemieden.“

Anne-Kathrin Neitzel glaubt, dass viele Geschäfte auf die Parkplätze angewiesen sind: „Trotzdem fände ich eine Begrünung schöner, zumal es im Umfeld drei Parkhäuser gibt. Außerdem möchte man, wenn man im Hotel wohnt, ja vielleicht auch mal ins Grüne hinaustreten.“