Pro-europäische Bewegung Der „Pulse of Europe“ schlägt jetzt auch in Wuppertal

Lutz Weidner und Harald Schwab nutzen die Wahl in Frankreich als Auftakt für die pro-europäische Bewegung im Tal

Die pro-europäischen Bewegung "Pulse of Europe" wurde in Frankfurt gegründet und hält in mehreren deutschen Städten jeden Sonntag Kundgebungen ab.

Foto: Andreas Arnold

Wuppertal. Ganz Europa schaut am Sonntag nach Frankreich. Der 7. Mai könnte nicht weniger werden, als der Schicksalstag für eine Idee, die dem Alten Kontinent mehr als 70 Jahre Frieden beschert hat. Kippt Frankreich nach rechts? Wird Marine Le Pen vom Front National Präsidentin des Gründungsmitglieds der EU? Dann könnte es bald vorbei sein mit dem Staatenbund, der aus der 1957 gegründeten Europäischen Wirtschafts-Gemeinschaft (EWG) hervorgegangen ist. Lutz Weidner und Harald Schwab wollen das nicht. Deshalb laden sie alle Wuppertaler für Sonntag, 14 Uhr, auf den Laurentiusplatz nach Elberfeld. „Wann, wenn nicht jetzt“, begründete Weidner das Engagement am Freitag gegenüber der WZ. Schwab und er wollen, dass der „Pulse of Europe“ ab sofort auch in Wuppertal schlägt.

Vor einigen Monaten hatte ein Frankfurter Juristen-Ehepaar die Organisation gegründet, die seither regelmäßig zu Treffen einlädt. Aus anfangs wenigen Dutzend Europa-Befürworten sind mittlerweile mehrere Tausend geworden, die in Städten ein blaues Fahnenmeer errichten und ihre Haltung zeigen: Ja zu Europa, ja zu friedlichen Zusammenleben der Völker, nein zu Abschottung und Nationalismus.

„Wir haben uns auf der Maikundgebung auf dem Laurentiusplatz getroffen und spontan beschlossen, etwas zu tun“, sagte Weidner. „Es wird höchste Zeit“, findet er. Und der politische Alltag gibt ihm recht. Großbritannien verlässt die EU aller Voraussicht nach. In Polen und Ungarn sind Kräfte am Werk, dem dem Gedanken der Staatengemeinschaft nicht dienen. In den Niederlanden ist es mit Ach und Krach gelungen, einen europafeindlichen Rechtspopulisten im Zaum zu halten.

Aber was geschieht, wenn in Frankreich nicht der europafreundliche Emmanuel Macron die Präsidentschaftswahl gewinnt, sondern die nationalistische Marine Le Pen? Schwab und Weidner wollen das gar nicht wissen. Sie ziehen es vor, für Europa und die Europäische Union zu werben. Je mehr Wuppertaler mitmachen, desto besser. So sieht das auch Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Ich finde es toll, dass sich Wuppertaler für Europa engagieren. Angesichts dessen, was derzeit auf der Welt geschieht, brauchen wir nicht weniger Europa, sondern mehr.“