Tag der Menschen mit Behinderung „Die Inklusion beginnt im Kopf“
Aktion zum Tag der Menschen mit Behinderung vor dem Rathaus.
Wuppertal. Zum zwölften Tag der Menschen mit Behinderung trafen sich am Freitag Menschen mit und ohne Handicap auf dem Johannes-Rau-Platz vor dem Barmer Rathaus. Eingeladen dazu hatten - wie schon in den Jahren zuvor - der Beirat der Menschen mit Behinderung gemeinsam mit der Stadt und zahlreichen Institutionen. Die Inklusionsbeauftragte Sandra Hein begrüßte die zahlreichen Gäste und betonte, dass es keine Rolle spiele, woher man kommt oder welche Hilfsmittel benötigt würden.
„Nur im Aussehen sind wir verschieden. Aber wir sind alle Menschen“, sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke in seiner Begrüßung. Teilhabe, dafür würde sich seine Stadt einsetzen: „Die Inklusion beginnt bei uns allen im Kopf. Wir gehen hier in Wuppertal jeden Tag einen Schritt nach vorne.“ Er bedankte sich ausdrücklich bei allen Menschen, die am Freitag mitmachten und sich bei den Vorbereitungen auf diesen Tag engagiert hatten.
Als ein „Familientreffen des sozialen Wuppertal“ bezeichnete Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn den Tag. Ganz viel würde geboten, man könne zum Beispiel fühlen, wie es älteren Leuten mit mancherlei Einschränkungen gehe, sagte er mit Blick auf den Landtagsabgeordneten Josef Neumann, der mit dunkler Brille, Kopfhörern, dick wattiertem Anzug ausgestattet war um zu spüren, wie sich eine eingeschränkte Sensorik anfühlt. „Es ist normal, dass wir verschieden sind. Ausgrenzungen darf es nicht geben“, machte Kühn am Ende seiner Ansprache deutlich.
Viel gab es am Freitag zu sehen und auszuprobieren. Zum Beispiel eine Fahrt mit dem Rollstuhl über einen löchrigen Holzboden. „Wie kann ich mich denn damit bewegen“, fragte die 12-Jährige Nina und wusste nicht so recht, wie sie ihr Gefährt zum Rollen bringen sollte. „Das ist voll ungewohnt. Aber auch lustig“, fand Leon (12), der mit den kleinen Vorderrädern des Rollstuhls immer wieder in den Löchern hängenblieb.
„Mach mit“ hieß es auch am Rathaus. Wer mutig genug war konnte sich - natürlich bestens gesichert - vom Balkon aus abseilen lassen. „Das ist Seil, aber auch im Rollstuhl möglich“, versichert Sandra Hein.
Eine Traube von Menschen umringte die Bühne, als es dort um 12.30 Uhr mit einem bunten Unterhaltungsprogramm losging. Den Anfang machte der große Chor der Fritz-Harkort-Schule, in dem Kinder mit und ohne Behinderung mitsingen. Ein Mädchen sorgte mit Trommeln für den richtigen Rhythmus, als die Kids der dritten und vierten Klassen munter und selbstbewusst verkündeten: „Wir sind eine Supertruppe, und was ihr denkt, das ist uns schnuppe.“