Interview Der Schwebebahnlauf passt voll ins Gesundheitskonzept

Wuppertal · Cheforganisatorin Silvia Kramarz und Markus Wasch von Vorwerk zu den Vorplanungen für den Lauf am 18. Juni, zu dem bis zu 5000 Teilnehmer auf der Wuppertaler B7 erwartet werden.

Markus Wasch von Vorwerk und Cheforganisatorin Silvia Kramarz sprachen mit WZ-Redakteur Günter Hiege über die Planungen zum 11. Schwebebahnlauf am 18. Juni.

Foto: JA/Andreas Fischer

Am Sonntag, 18. Juni, startet der Wuppertaler Schwebebahnlauf zu elften Mal. Kernstück neben Schülerläufen, zehn Kilometern und Marathon soll wieder der Firmenlauf über fünf Kilometer sein, mit allein einigen tausend Teilnehmern. Wir sprachen über die Planungen mit Cheforganisatorin Silvia Kramarz und Markus Wasch, Kommunika­tionsmanager der Vorwerk-Gruppe, für die der Schwebebahnlauf in jedem Jahr willkommener Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements ist.

Wie viele Teilnehmer werden in diesem Jahr erwartet?

Silvia Kramarz: Wir hoffen sehr, dass wir wieder 4000, 5000 an den Start bekommen. Bisher liegt die Anmeldezahl bei rund 2500.

Das sind schon mehr als im vergangenen Jahr. Sie gehen diesmal ja wieder auf die lange Strecke zwischen Opernhaus und Haspel, 2022 ging es ja nur bis zum Loher Kreuz. Welchen Mehraufwand bedeutet das?

Kramarz: Wir brauchen viel mehr Personal, viel mehr Absperrungen – das ist sehr, sehr kostspielig – auch deutlich mehr Verkehrskadetten, mittlerweile bekommen wir 30 aus der Schweiz, weil Wuppertal ja keine hat. Der Aufwand ist schon riesengroß.

Herr Wasch, wie kam es bei Ihnen an, dass es wieder auf die lange Strecke geht?

Markus Wasch: Wir freuen uns natürlich darüber, weil die Kolleginnen und Kollegen diese ja auch gewohnt sind. Sie kennen die Strecke. Ich glaube, da wird wieder genug los sein, da werden genug Freunde und Familienmitglieder die Kolleginnen und Kollegen anfeuern.

Nehmen auch wieder Mitglieder von anderen Vorwerk-Standorten teil?

Wasch: Auf jeden Fall. Wir haben natürlich eine große Community hier in Wuppertal, sei es von den Elektrowerken in Laaken oder unserem Stammhaus am Mühlenweg. Aber dadurch, dass man auch digital teilnehmen kann, haben wir die Möglichkeit, dass auch viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus anderen Ländern mit uns zumindest virtuell laufen können und wir als eine große Vorwerk-Familie diesen Schwebebahnlauf angehen.

Gibt es auch wieder eine einheitliche Kleidung?

Wasch: Klar. Wir sind ja immer sehr präsent mit unseren leuchtend grünen T-Shirts. Dieses Jahr feiert Vorwerk 140-jähriges Firmenjubiläum, dazu haben wir extra ein Logo drauf, das gibt noch mal einen besonderen Kick. Das verbinden wir gerne. Gerade das Familienunternehmen, 140 Jahre Tradition plus die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das ist eine tolle Kombination. Der Schwebebahnlauf bietet sich einfach wunderbar an, das zu zelebrieren.

Es gibt noch andere Jubiläen, oder Frau Kramarz?

Kramarz: Der Eisenbahner Bauverein wird 125 und möchte gern 125 Mieter mit auf die Strecke bringen. Die Wuppertaler Stadtwerke werden 75 und wollen einen entsprechenden Auftakt mit Pasta-Party machen.

125 Mieter vom EBV, bei 140 Jahren Vorwerk sollten es doch mindestens 140 Vorwerk-Starter werden, oder?

Wasch: Wir werden auf jeden Fall mit mehreren hundert Startern in Wuppertal auch vor Ort sein. Das sehe ich jetzt schon an den Kolleginnen und Kollegen, die sich angemeldet haben. Und auch für die T-Shirt-Bestellungen klingelt ständig mein Handy. Man merkt die Zeit nach Corona. Die Leute haben Lust, wieder etwas in der Gemeinschaft zu machen. Die Vorfreude steigt.

Haben Sie auch Laufgruppen speziell für den Schwebebahnlauf?

Wasch: Ja. Wir bieten das immer schon relativ weit im Voraus an, dass sich Kolleginnen und Kollegen wirklich für die unterschiedlichsten Läuferniveaus treffen können. Wir machen das oben an der Nordbahntrasse oberhalb unseres Standorts Mühlenweg. Da kommen dann auch Kolleginnen und Kollegen zusammen, die sich dadurch erst kennenlernen, was ja auch toll ist.

Spielt die Nordbahntrasse eine Rolle bei ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement?

Wasch: Grundsätzlich spielt sie eine Rolle, weil auch dort immer mal wieder Dinge angeboten werden. Aber wir sehen das eher ganzheitlich – von der aktiven Pause, die vor allem bei den Elektrowerken in Laaken eine große Rolle spielt, über das eigene Fitnessstudio, das wir am Mühlenweg haben, bis zu zahlreichen weiteren Aktionen. Da fügt sich der Schwebebahnlauf als ein Highlight des Jahres wunderbar ein, weil er in das Konzept passt.

Wie sieht denn die aktive Pause in Laaken aus?

Wasch: Dort können sich die Kolleginnen und Kollegen anmelden, und in der Pause werden Lockerungs-, Kraft- und Dehnübungen – wir arbeiten da mit BeFit zusammen – gemacht. Weil natürlich die Arbeit, die sie in der Produktion leisten, zum Teil körperlich auch anspruchsvoll ist, und wir da einen Ausgleich schaffen wollen. Das wird auch sehr gut angenommen. Es sind meistens zweistellige Gruppen.

Welche Rolle spielt betriebliches Gesundheitsmanagement bei Vorwerk?

Wasch: Eine große. Das ganze Thema Gesundheit, Sport und Ernährung ist in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Das spiegelt sich auch bei uns. Es ist ein Teil unseres Selbstverständnisses, dass wir die Kolleginnen und Kollegen weltweit bestmöglich unterstützen wollen, den gesunden Lebensstil zu pflegen. Wir werden jetzt auch die Möglichkeit anbieten, ein Elektrobike über ein Abo zu beziehen, Stichwort „bike to work“.

Ein Puzzleteil ist ja dann auch die Teilnahme am Schwebebahnlauf. Der kratzte mal an der 10 000-Teilnehmer-Marke. Ist das für die Zukunft noch realistisch?

Silvia Kramarz: Ich denke, dass wir als Veranstalter schon eine gute Rolle spielen und es immer wichtiger wird, Firmen zu motivieren, ihre Mitarbeiter in Bewegung zu bringen. Mit anderen Veranstaltern haben wir über die Entwicklung ähnlicher Veranstaltugen mal gesprochen. Ein Drittel ist wiedergekommen im ersten Jahr nach Corona, jetzt liegt die Tendenz so bei zwei Dritteln. Die meisten sagen, drei Jahre braucht man. Es sind durch Corona aber auch ein Drittel der Veranstalter verschwunden. Da muss man sich etwas anderes suchen - die Firmen auch. Wir haben es aber überstanden und wollen schön weitermachen. Ich bin zuversichtlich, dass die Leute auch wieder kommen. Ob es jetzt 9000 sind oder ob sie vielleicht wählerisch geworden sind, das bleibt noch offen. Wir erweitern gerade unser Programm und werden den Zehn-Kilometer-Lauf auch für Inline-Skater öffnen.