Feuerwehr Wuppertal Der Twizy konnte nicht überzeugen

Das offene Mobil ist der Feuerwehr zu klein und bei Alarm zu laut.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Feuerrot, klein und wendig: So präsentierten sich beiden Elektromobile vom Typ Renault Twizy vor gut zwei Jahren im Rahmen einer Testphase der Feuerwehr. Die beiden Helfer waren Teil eines Forschungsprojekts, das im Fachbereich Sicherheitstechnik der Bergischen Universität entwickelt worden war. Mit dem Ziel, herauszufinden, ob derartige Kleinwagen von der Feuerwehr sinnvoll eingesetzt werden können, um im Ernstfall Zeitvorteile zu schaffen.

„Wir haben aus dem Projekt gute Erkenntnisse dazu gewonnen, was mit solchen Fahrzeugen machbar ist und was nicht“, sagt Andreas Steinhard von der Feuerwehr im Gespräch mit der WZ.

Fazit: „Wir werden die Fahrzeuge in dieser Form nicht weiter einsetzen.“ Als Gründe nennt Steinhard einerseits fehlenden Platz für Ausrüstung: „Die Zuladekapazität war nicht so, dass sie uns im Einsatzfall helfen konnte.“ Die Mobile seien schlicht zu klein gewesen. „Man konnte deshalb auch kaum zu zweit unterwegs sein.“ Vor allem aber hätte zu viel Lärm gegen die dauerhafte Nutzung der Gefährte gesprochen, so Steinhard. Die Twizys sind nämlich sozusagen offen, haben seitlich keine Scheiben: „Wenn man mit Blaulicht und Martinshorn durch die Stadt fuhr, war die Beschallung so laut, dass der Arbeitsschutz verletzt wurde.“

Zu den Vorteilen zählten hingegen die Maße der Fahrzeuge, die sich selbst durch Fußgängerunterführungen, schmale Einfahrten sowie über Waldwege steuern ließen.

Insgesamt spreche manches für Mini-Feuerwehrautos: „Ein Ergebnis des Tests ist, dass wir an einem Standort nun ein Kleinfahrzeug angeschafft haben, damit ehrenamtliche Feuerwehrleute von ihrer Firma direkt zur Einsatzstelle kommen können, ohne erst einen Umweg über das Gerätehaus fahren zu müssen“, erklärt Steinhard. So seien die Kräfte wesentlich schneller vor Ort und könnten bereits die Lage sondieren. „Das ist ein Vorteil, den wir nutzen können. Aber da reicht ein ganz normaler PKW“ — in den dann eben auch mehr Ausrüstung passe.

Insgesamt zwölf Monate lang, mit Unterbrechungen, sind die kleinen Flitzer getestet worden, am Standort Ronsdorf kennt man sie besonders gut. Mittlerweile sei einer der Twizy verkauft worden, so Steinhard. Der andere werde von der Stadtverwaltung genutzt. Finanziert worden sei das Projekt unter anderem durch Forschungsgelder und die Zusammenarbeit mit Renault.