Pläne Neue Ufer will das Tanzzentrum Pina Bausch zur Wupper öffnen
Elberfeld. · Verein plant, den Fluss in den Umbau des Schauspielhauses zu integrieren.
Das Pina-Bausch-Zentrum soll realisiert werden – auch wenn der Rat der Stadt Wuppertal erst im Dezember entscheidet, den Architektenwettbewerb auszuschreiben. Mit der Entscheidung flammt eine Diskussion wieder auf: Wie soll die Wupper in den Entwurf eingebunden werden? Der Verein Neue Ufer setzt sich seit fünf Jahren dafür ein, dass der für die Stadt namensgebende Fluss als Lebensader wahrgenommen wird. „Die Wuppertaler haben sich vom Fluss abgewendet, weil er 200 Jahre lang eine Kloake war“, sagt Dajana Meier, Vorsitzende des Vereins Neue Ufer. Die Wupper sei seit 30 Jahren sauber, Tiere hätten den Fluss bereits wiederentdeckt. Die Wuppertaler müssten sich dem Fluss erst wieder annähern. „Wir machen Marketing für die Wupper und bringen den Menschen bei, den Fluss anzuschauen“, sagt Meier.
Eine Stelle an der Wupper eignet sich besonders als Bühne
Das Pina-Bausch-Zentrum soll am Wupperufer neben dem Cinemaxx entstehen. Das Konzept sieht vor, dass es neben Bühne und Proberäumen auch Platz für das Archiv über die Arbeit von Pina Bausch gibt. Zentraler Punkt des Zentrums ist das denkmalgeschützte Schauspielhaus, das wegen Mängeln beim Brandschutz 2013 geschlossen wurde. Der Umbau soll 2026 fertiggestellt werden, die Baukosten werden auf gut 70 Millionen Euro beziffert.
Nachdem der Rat 2015 den Grundsatzbeschluss fasste, das Schauspielhaus zum Pina-Bausch-Zentrum umzubauen, nahmen Dajana Meier und ihre Mitstreiter Kontakt zum Gebäudemanagement (GMW) auf. Sie wollten für eine Einbindung der Wupper in den Entwurf des Pina Bausch-Zentrums an der Kluse werben. „Auf der anderen Seite der Wupper befindet sich ein Prallhang, das ist eine hochdramatische Stelle“, sagt Meier. Diese könnte als temporäre Bühne und für Projektionen genutzt werden. Ihr schwebt vor, auf der Seite des Tanzzentrums eine Freitreppe anzulegen und den bislang ungenutzten Parkplatz für Gastronomie zu öffnen. „Dann könnten die Besucher ihr Sektchen dort trinken“, sagt sie.
Ob diese Vision Wirklichkeit wird, ist noch offen. „Erst wenn der Rat im Dezember den Beschluss fasst, dürfen wir loslegen“, sagt Dr. Hans-Uwe Flunkert, Betriebsleiter des GMW. Derzeit sind die Folgekosten noch nicht geklärt, da sich der Bund nicht an den Betriebskosten beteiligen will. „Wir haben nur sieben anstatt zehn Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung“, sagt Flunkert. Auch der Architekturwettbewerb habe seine Tücken. „Die EU, der Bund, das Land und die Stadt haben unterschiedliche Vergaberichtlinien“, erklärt Flunkert. Der Wettbewerb müsse alle Förderrichtlinien erfüllen.
Die Wupper soll nach Angaben von Flunkert in den Entwurf eingebunden werden: „Für die Landschaft zwischen B7 und Wupperufer sind zwei Millionen Euro vorgesehen“, sagt Flunkert. Es sei wichtig, den Wupperbogen stark mit in die Gestaltung einzubeziehen. „Das ist eine einmalige Stelle. Wenn man das nicht machen würde, wäre man mit dem Klammerbeutel gepudert.“
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