Der Wuppertaler Karneval hat kein Prinzenpaar
Die Jecken kämpfen in der kommenden Session mit Schwierigkeiten.
Wuppertal. Beim Carneval Comitee Wuppertal (CCW) stehen alle Zeichen auf Neustart — allerdings ohne Prinzenpaar. Auf der Jahreshauptversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt, es gibt neue Strukturen. Ein neues Konzept soll den Karneval wieder in der Stadt verankern. „Das geht nicht von heute auf morgen“, sagt der neue Geschäftsführer Armin Loose.
Schritt für Schritt will man eine negative Entwicklung umkehren. Vorangegangen ist dem Umbruch ein Runder Tisch mit den Karnevals-Gesellschaften im Tal. „Zuletzt waren nur noch vier im CCW dabei“, sagt der neue Präsident und Erste Vorsitzende Wilfried Michaelis. „Jetzt sind es wieder 14 Gesellschaften.“
In der am 11.11. beginnenden Session allerdings müssen Wuppertals Jecken noch mit Schwierigkeiten kämpfen. Michaelis: „Jetzt müssen wir die Session vorbereiten, eigentlich hätte das längst fertig sein müssen.“ Eine Folge: 2014/2015 wird es kein Prinzenpaar geben. Ein Kinderprinzenpaar aber schon. Es sind Finn I. (9) und Hannah I. (8), beide von der Ehrengarde. Bei der Sessionseröffnung am 11.11. mit Hoppediz-Erwachen auf dem Rathausplatz stellen sich die beiden vor. Und am Karnevalssonntag wird der Zug vom Hofkamp Richtung Barmen bis zum Wupperfeld ziehen.
Innerhalb des CCW soll ab jetzt klar eingeteilt sein, wer welche Aufgaben übernimmt. Nach außen soll vermittelt werden, dass sich Karneval nicht auf Trinken und Feiern reduziert. Dass die Gesellschaften das ganze Jahr über aktiv seien, trainieren und das Winter-Brauchtum pflegen.
Der CCW will zudem an Vereine, Tanzschulen, Schulen und Betriebsgruppen herantreten. Man müsse nicht in einer Karnevalsgesellschaft organisiert sein, um beim Zug mitzumarschieren. Michaelis: „Das ist der Zug aller Wuppertaler. Wir organisieren ihn nur.“ Grundsätzlich sei ja Interesse da. Loose: „Der Zug bringt 100 000 Menschen auf die Straße, wer schafft das sonst?“ In der Konkurrenz zu Köln und Düsseldorf habe Wuppertal durchaus Vorteile. So sei es weniger überlaufen. „Wir wollen Wuppertal als Alternative aufbauen.“
Wenn es gelinge, den Karneval im Tal wieder zu einem Faktor zu machen, dann könne man auch wieder auf mehr Sponsoren hoffen.