Politik Designierter Bildungsminister Brasiliens gab im Lebenslauf falsche Tätigkeit an der Wuppertaler Uni an

Wuppertal/Brasilien · Der Lebenslauf von Carlos Decotelli weist Auffälligkeiten auf. Seine Vereidigung ist zunächst verschoben worden.

Carlos Decotelli (r.) mit dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro.

Foto: dpa/Marcos Correa

Carlos Decotelli, der Bildungsminister Brasiliens werden sollte, war nicht zwei Jahre Postdoktorand an der Universität Wuppertal gewesen, wie er behauptet hatte. Die Pressestelle der Universität bestätigte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage, „dass Prof. Dr. Carlos Decotelli im Januar 2016 für drei Monate zu einem Forschungsaufenthalt an den Lehrstuhl von Prof. Dr. Brigitte Wolf an die Bergische Universität Wuppertal kam“. Einen Titel habe Decotelli an der Universität nicht erworben.

Die Universität hatte das bereits am 29. Juni auf Twitter mitgeteilt.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte die Wahl des Nachfolgers von Abraham Weintraub zum neuen Bildungsminister in der vergangenen Woche bekanntgemacht. Dabei erklärte er, Decotelli habe an der argentinischen Universität Rosario den Doktortitel erworben und sei als Postdoktorand an der Universität Wuppertal tätig gewesen. Allerdings soll Decotelli den Doktortitel nicht erhalten haben. Ohne Doktortitel kann er auch nicht als Postdoc forschen.

Die Vereidigung Decotellis als Minister, die an diesem Dienstag stattfinden sollte, wurde verschoben. Nach Informationen des Portals „G1“ will die Regierung in Brasília seinen Lebenslauf komplett überprüfen. dpa