Kunst unter der Nordbahntrasse Eine Legobrücke für Langerfeld
Langerfeld. · Die Legobrücke in Elberfeld ist weltbekannt. Jetzt bekommt Wuppertal ein zweites Kunstwerk dieser Art. Martin Heuwold hat am Dienstag mit den Arbeiten begonnen.
Wer als Autofahrern und Fußgänger unter der Brücke über der Schwesterstraße in Elberfeld entlangfährt oder geht, der könnte denken, sie sei aus uberdimensionalen, buten Legosteinen gebaut. Graffiti-Künstler Martin Heuwold hat das Design 2011 auf gesprüht. Und bald darf die Stadt Wuppertal eine weitere Brücke im Lego-Design bewundern. Diesmal in Langerfeld über der Dahler Straße. Und auch diesmal wurde Graffiti-Künstler Martin Heuwold – genannt Megx – mit der Verschönerung beauftragt.
Am Dienstag gingen die ersten Arbeiten an dem vorab als „Lego-Brücke 2.0“ bezeichneten Projekt los. Eine Spur in Richtung Oberbarmen wurde dafür zunächst gesperrt, eine Scherenbühne aufgestellt. „Jetzt werden wir erstmal eine Woche lang die Grundierung vornehmen“, erklärt Martin Heuwold. Für diesen Arbeitsschritt hat er das Malerunternehmen Sascha Trynoga als Unterstützung dabei, danach will er vorwiegend zu zweit die Brücke weiter bearbeiten. Auf die Grundierung wird eine Vorzeichnung folgen, ehe es dann im letzten Schritt zur Bemalung kommen wird.
Die Brücke wird in Regenbogenfarben strahlen
Die Brücke wird sich farblich vom ersten Modell aus der Schwesterstraße unterscheiden. Denn die Brücke soll in Regenbogenfarben angestrichen werden. „Da hat dann jeder verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, schließlich haben die Farben viele Bedeutungen“, so Heuwold. Ob es dann auch bei dem Namen „Lego-Brücke 2.0“ bleiben wird, ist noch offen, er ließe sich mit dem Namen noch selbst überraschen, betont Heuwold. „Bei der ersten Brücke war das Motto ‚Spielen erlaubt’, das ist es jetzt auch wieder“, sagt er. Es gehe auch darum, ein Farbspiel zu kreieren, das vielseitige Aussagen mit sich bringt.
Während der Brücke an der Schwesterstraße ein Miniatur-Modell aus Legosteinen vorangegangen ist, hat Heuwoldt diesmal alle Vorarbeiten per Photoshop digital kreiert.
Die erste Lego-Brücke, die an der Schwesterstraße 2011 fertiggestellt wurde, hatte weit über die Stadtgrenzen hinaus Berühmtheit erlangt. Es gab viele Berichte, auch im Ausland. In einem Brücken-Ranking des britischen Online-Gebrauchtwagenhändlers Carspring landete sie auf dem dritten Platz. Und 2012 erhielt sie den Förderpreis des deutschen Fassadenpreises. 2013 wurde sie im Bundeswettbewerb „Land der Ideen“ ausgezeichnet.
Die Lego-Brücke 2.0 ist Teil des Projekts „Schwarzbachtrasse“ der Wuppertal Bewegung. Die Wuppertal Bewegung war auch schon bei der Nordbahntrasse für den Anstrich der ersten Brücke verantwortlich. Nach der Eröffnung der Schwarzbachtrasse im Dezember und dem Einschalten der Beleuchtung im Februar ist die Gestaltung der Brücke nun der letzte Schritt, so Carsten Gerhardt, Vorstandsvorsitzender der Wuppertal Bewegung. Er ist zufrieden, dass so ein schöner Blickfang bald an der Schwarzbachtrasse beheimatet ist, sagt er.
Unter 100 000 Euro gab der Verein für das Projekt mitsamt vorheriger Sanierung der Brücke aus. Der Verein hatte sich mit Stadt und Bezirksvertretung darauf geeinigt, die Arbeiten wegen des geringeren Verkehrsaufkommens in den Sommerferien durchzuführen. „Ich gehe auch nicht davon aus, dass es auf der vierspurigen Straße große Probleme geben wird, da es damals bei der nur zweispurigen Schwesterstraße auch bestens funktioniert hat“, sagt Carsten Gerhardt. Selbst wenn die Dahler Straße in Richtung der Autobahn-Auffahrt Wuppertal-Langerfeld nur einspurig sein wird, habe er keine großen Sorgen.
Die Wuppertal Bewegung und Heuwoldt wollen indes auch in Zukunft weitere Projekte zusammen gestalten. Und sehen die zweite Lego-Brücke auch symbolisch: Einserseits für die Fortsetzung ihrer gemeinsamen Arbeit, aber andererseits auch für die Fortsetzung der Nordbahntrasse in der Schwarzbachtrasse.