Bauvorhaben geplatzt Deutag gibt Asphaltmischwerk in Dornap auf

Unternehmen stellt Produktion ein und begründet dies mit fehlendem ökonomischen Nutzen.

Symbolbild.

Foto: dpa/Lino Mirgeler

Für die Vohwinkeler und insbesondere die Anwohner im Bereich der Bahnstraße dürfte es ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk sein. Die Deutag-West stellt ihre Asphaltproduktion in Dornap im Laufe der ersten Jahreshälfte 2019 komplett ein. Damit sind auch die umstrittenen Pläne für das dortige neue Mischwerk erst einmal vom Tisch.

Die Nachricht kommt nicht völlig überraschend. Bereits seit rund vier Jahren betreibt das Unternehmen das Genehmigungsverfahren für die Modernisierung der Anlage. Zuletzt war es ruhig um die Pläne geworden. Gleichwohl hatte die Deutag immer wieder betont, am neuen Werk festhalten zu wollen. Die jetzige Entscheidung wird mit einer Veränderung der Marktsituation in den vergangenen zwei Jahren begründet. „Der ökonomische Nutzen des Betriebs in Dornap ist unter den aktuellen Verhältnissen nicht mehr gegeben“, sagt Niederlassungsleiter Jörg Rasch. Daher werde auch die geplante Modernisierung des Standorts vorerst nicht weiterverfolgt. Die vorhandenen Auftragsbestände würden noch produziert und ausgeliefert. Anschließend soll mit dem Rückbau der alten Anlage begonnen werden. Ein genauer Termin dafür steht noch nicht fest.

Bei der Bürgerinitiative IG Frischluft wird die Nachricht der Deutag äußerst positiv aufgenommen. „Wir freuen uns riesig“, sagt Vorsitzender Horst Watermeier. Der Verein hatte sich nach Bekanntwerden der Asphaltmischwerkpläne gegründet. Die Mitglieder hatten Lärm-, Staub-, und Schadstoffemissionen durch das neue Werk mit deutlich größerer Produktionskapazität befürchtet. Umso erleichterter zeigen sie sich jetzt nach der Absage des Großprojekts. Auch der stellvertretende Vohwinkeler Bezirksbürgermeister Steffen Hombrecher (CDU) freut sich pber die Ankündigung der des Unternehmens. „Manchmal lösen sich große Probleme von ganz allein“, sagt er. Der Politiker verweist auf die schwierige Erschließungssituation des geplanten Werks über einen relativ schmalen Eisenbahntunnel. Dies hätte den Bau nach seiner Einschätzung verteuern können. „Daher wundert mich die Entscheidung der Deutag nicht“, erklärt Hombrecher.

Ganz ausschließen will Deutag den Bau eines Mischwerks nicht

Zuletzt war die Kritik aus der Politik schärfer geworden. Auch Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) machte keinen Hehl aus seiner ablehnenden Haltung gegen das Asphaltmischwerk. Er räumte aber ein, dass es für die Stadt wenig Spielraum beim Genehmigungsverfahren gebe, wenn sich der Betreiber an die gesetzlichen Vorgaben halte. Ganz ausschließen will die Deutag den künftigen Bau eines neuen Asphaltmischwerks in der Region derweil nicht. „Das kommt auf die Marktentwicklung an“, sagt Jörg Rasch.

Als Anbieter von Asphaltmischgut betreibt die Deutag-West zwölf Asphaltmischwerke mit 120 Mitarbeitern. Am Standort in Dornap wird seit den 50er Jahren produziert. Hier sind fünf Beschäftigte tätig. Den betroffenen Mitarbeitern sollen alternative Einsatzorte im Unternehmen angeboten werden. An der Nutzung der für das neue Werk anvisierten Fläche in Dornap wird sich künftig nichts ändern. Eigentümer ist das Unternehmen Lhoist/Rheinkalk. Das Gelände werde weiter als betriebliche Lagerfläche genutzt, so ein Sprecher.