Ausbildung Die Ausbildungshelden stellen sich in der Stadthalle vor

Wuppertal · Bei der Ausbildungsbörse gab das Trio den 3000 jungen Besuchern wertvolle Einblicke in sein Berufsleben.

Lothar Leuschen (Mitglied der WZ-Chefredaktion und Leiter der Lokalredaktion Wuppertal), Bernd Jung (Wirtschaftsförderung), Martin Klebe (Chef der Arbeitsagentur), Azubihero Niklas Höfel, OB Andreas Mucke, die beiden Azubiheros Svenja Schiller und Daniel Bohl, Carmen Bartl-Zorn (Leiterin Aus- und Weiterbildung IHK), Sozialdezernent Stefan Kühn, Thomas Lenz (Geschäftsführer des Jobcenters) und Sascha Bomann (Kreishandwerkerschaft) (v.l.) bei der Preisverleihung während der Ausbildungsbörse.

Foto: Fischer, Andreas

Die eigene Ausbildung spannend ins Bild setzen – das war die Aufgabe beim Wettbewerb „#Azubihero2019“, hinter dem die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die IHK, die Kreishandwerkerschaft, die Wirtschaftsförderung und die Westdeutsche Zeitung stehen. Gelungen ist das nicht nur Svenja Schiller (21) und Niklas Höfel (21). Einen Sonderpreis für die Visualisierung seines Arbeitsalltags bekam der 23-jährige Daniel Bohl.

Alle drei wurden während der 29. Ausbildungsbörse gekürt. Die Preise erhielten sie aus der Hand von Oberbürgermeister Andreas Mucke. Für das Team Schiller und Höfel gab es ein nagelneues iPad mit digitalem Zeitungsabo und einen Gutschein im Wert von 100 Euro. Bohl, der für die Wuppertaler Stadtwerke als Linienbusfahrer unterwegs ist, bekam ebenfalls ein wertvolles Geschenk. Als Bewerbung hatte er einen animierten Film eingereicht. „Ich habe schon als Kind Videos gedreht und am Computer bearbeitet“, erzählte der Preisträger. „Das hat mir geholfen.“

Schiller und Höfel lernen in einem Supermarkt auf Küllenhahn den Beruf der Einzelhandelskauffrau beziehungsweise des Einzelhandelskaufmanns. Für den Wettbewerb posierten sie vor der Kamera und setzten unter die Fotos Texte, die wie spontane Meldungen auf einer Internet-Plattform wirken. Darin schildern sie in kurzen Sätzen, was von Montag bis Samstag zu tun ist und geben so Einblick in ihre vielfältigen Tätigkeiten. „Wir wollten auch zeigen, dass wir in den Sozialen Medien fit und aktiv sind“, sagte Schiller. Höfer hofft, dass der gemeinsame Beitrag Jugendliche ermutigt, eine ähnliche Wahl zu treffen.

Die Ehrung der „Ausbildungshelden“ gehörte zum Begleitprogramm der Ausbildungsbörse, bei dem rund 3000 junge Besucher auf Vertreter von mehr als 100 Unternehmen trafen. Vor Ort konnten Schülerinnen und Schüler sich von Auszubildenden erklären lassen, wie die Ausbildung abläuft. Hochschulen informierten über Studienmöglichkeiten und duales Studium.

Die Jugendlichen konnten außerdem Anschreiben und Lebenslauf mitbringen. In einem Raum abseits des Trubels im Großen Saal boten die Wirtschaftsjunioren einen „Bewerbungsmappencheck“ an – in Kooperation mit der Arbeitsagentur und dem Jobcenter. Durch ihre Berufserfahrung kennen sie sich mit Bewerbungssituationen und Personalentscheidungen aus. „Vom Banker bis zum Handwerker sind bei den Wirtschaftsjunioren alle dabei“, erklärte Timm Schneider. Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater prüfte die vorgelegten Unterlagen auf Form und Inhalt.

Die Wirtschaftsjunioren gehen auch an die Schulen. „Wir simulieren Bewerbungsgespräche und geben den Schülern direkt ein Feedback“, beschrieb Schneider das kostenlose Angebot. Bevor es mit dem eigentlichen Bewerbungstraining losgeht, geben die Gäste den Schülern in Kleingruppen erste Tipps. Anschließend wird in den Gruppen besprochen, was in den Gesprächen gut gelaufen ist und was verbessert werden kann.

Für Schneider ist das Gespräch mit dem potenziellen Arbeitgeber die entscheidende Hürde. „Das ist die erste Arbeit, die man für das Unternehmen leisten muss.“

Wie stark sich Ausbildungsprofile verändern – davon konnte Winfried Knäpper, Leiter des Pflegeheims Neviandtstift, berichten. Eine Gesetzesänderung führt dazu, dass die Berufe Gesundheits- und Krankenpfleger, Kinderkranken- sowie Altenpfleger ab dem Jahr 2020 Vergangenheit sind. Ersetzt werden sie durch eine generalistische Ausbildung, die drei Jahre dauert und wechselweise in Theorie und Praxis stattfindet. Wer künftig diesen Beruf erlernt, wird Menschen aller Altersgruppen betreuen und pflegen. Zum neuen Ausbildungsprofil, weiß Knäpper, gehört auch eine bessere Vergütung. „Die Leute sind erstaunt, wenn sie hören, wie viel man schon im ersten Ausbildungsjahr verdient.“