Die doppelte Elf auf dem Thron: Leon I. und Laura I.
Die Kinderprinzen sind in einem närrischen Alter. Sie wollen mit Würde regieren.
Wuppertal. Ihre Tollitäten sind in einem absolut närrischen Alter. Mit elf Jahren besteigen Leon und Laura-Mareike am 11. November ihren Thron. „Das war reiner Zufall, aber das Zahlenspiel passt natürlich wunderbar“, sagt Kurt Weisdörfer. Als Vizepräsident des Carnevals Commitees Wuppertal (CCW) ist er für das Kinderprinzenpaar verantwortlich. Die Wahl ist ihm diesmal besonders leicht gefallen. „Beide tanzen in der Showgarde und beim ersten Gespräch habe ich gleich gemerkt, dass sie es auch wirklich wollen.“
Leon hat sich mit seiner Prinzenrolle bereits auseinander gesetzt. „Da muss ich liebevoll zu allen anderen sein“, betont der Auserwählte. Was zu einem würdevollen Auftritt dazu gehört, weiß er ebenfalls schon ganz genau. „Da brauche ich einen Anzug wie im Film, einen Stab und Handschuhe trage ich auch.“ Auf die traditionellen Pumphosen verzichtet der kleine Prinz lieber. „Ich finde, das passt nicht zu mir.“
Die erste Anprobe für das Amtsornat hat das Paar schon hinter sich. Laura-Mareike kann es kaum erwarten, zum ersten Mal damit aufzutreten. „Das Kleid ist sehr wichtig. Das gehört zu einer richtigen Prinzessin einfach dazu“, sagt sie entschieden. Um ihre persönliche Kreation aus Samt und Seide macht sie jedoch ein Geheimnis. „Wie es aussicht, verrate ich nicht“, betont sie mit kokettem Augenaufschlag. Dann besinnt sie sich schnell auf ihre neue Würde und ergänzt pflichtbewusst: „Als Prinzessin darf ich nicht herumzicken.“ Mit ihren Privilegien hat sie sich schon vertraut gemacht. „Ich trage eine Krone und eine Kette, sogar Handschuhe und eine Tasche.“
Für seine Garderobe hat das Paar Personal. Als Pagen stehen ihnen Laura und Lilly während der Session zur Seite. „Bei den offiziellen Anlässen muss ich darauf achten, dass der Prinz weder Kappe noch Stab trägt, wenn er tanzt“, beschreibt Lilly Zimmermann ihren Aufgabenbereich. Die Schminkpalette muss Laura dagegen im Auge behalten. „Bei der Prinzessin muss ich darauf achten, dass das Make-up passt und die Frisur sitzt.“ Sie genießt außerdem das Privileg Laura-Mareike zur Toilette begleiten zu dürfen.
Seine Wortwahl hat das Kinderprinzenpaar noch nicht getroffen. „Das bekommen wir auch spontan hin“, sagen beide selbstbewusst. „Es ist eine eindrucksvolle Erfahrung für die Kinder, wenn sie frei vor 200 Leuten im Saal reden müssen“, sagt Kurt Weisdörfer. Im Laufe ihrer Amtszeit lernten die Majestäten auch Pünktlichkeit und den Umgang mit Stress. „Denn wir haben zwischendurch auch mal drei bis vier Termine hintereinander.“ Zwischen Hoppeditz Erwachen und Aschermittwoch erwarten sie bis zu 80 Auftritte.
Der Höhepunkt kommt für beide erst am Schluss. „Also ich freue mich besonders auf Weiberfastnacht, dann habe ich das Zepter in der Hand.“ Ihr Prinz ist da ganz anderer Meinung. „Wenn ich beim Umzug auf dem Wagen stehe, Wuppdika anstimme und Bonbons werfe, das ist das Größte.“