Die Rekordstraßen in Wuppertal

Welche ist die steilste, welche die längste und welche die kürzeste?

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Wuppertal. Wuppertals Straßen haben ihre Superlative. Beispiele gefällig?

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Den Titel holt eine Straße, die viele Wuppertaler wahrscheinlich gar nicht als Straße auf dem Schirm haben: der Dr.-Werner-Jackstädt-Weg. Kennen Sie nicht? Als Nordbahntrasse ist er eher geläufig und mit gut 23 Kilometern die längste Straße in Wuppertal. Was die Hausnummern angeht, macht die Uellendahler Straße das Rennen. Bis Nummer 719 führt die bis nach Hatzfeld. „Wobei es Lücken gibt“, erklärt Martin Krückhans von der Verwaltung. An „echten“ Hausnummern kommt sie auf 327 — und liegt damit nur knapp vor der Friedrich-Ebert-Straße mit 316.

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Holger Wanzke und Martin Krückhans grübeln. „Eine schwierige Frage.“ Einen gefühlten Sieger gibt es aber. „Die Wittensteinstraße“, sind sich die beiden einig, auch ohne es mit statistischen Daten belegen zu können.

Da gibt es ein Trio der Kurzen. Die Fritz-Brass-Treppe in Elberfeld (als Straße gewidmet) kommt auf gerade mal 18 Meter. Zumindest vom Namen her klingen die Plätze zwei und drei aber schon eher nach Straße oder zumindest Sträßchen. Die Adolf-Röder-Gasse in Barmen (23 Meter) — benannt nach dem 1983 verstorbenen Maler, Grafiker und Galeriebesitzer („Palette Röderhaus“ am Sedansberg) verbindet die Zwinglistraße und den Werth. Die Stocksgasse, die an einen alten Familiennamen erinnert, führt über 28 Meter vom Wall bis zum Wirmhof.

„Einen klaren ersten Platz gibt es nicht“, sagen Wanzke und Krückhans. Es komme darauf an, wie die Steigung berechnet werde. „Nur auf einem Teilstück? Oder auf der gesamten Straße? Das macht schon einen Unterschied.“ Die Sadowastraße im Briller Viertel soll abschnittsweise eine Steigung von 21 Prozent aufweisen. Auch nicht schlecht: Die Hugostraße am Sedansberg, die auf 15 Prozent kommt, sowie die Straße An der Bergbahn, die auf 16,8 Prozent Steigung kommen. „Es gab sogar mal eine Anfrage eines Bürgers“, erinnert sich Krückhans. „Der wollte unbedingt wissen, welche die steilste Straße ist, weil er mit seinem Oldtimer eine Alpenüberquerung plante — und in Wuppertal schon mal Manöver testen wollte.“

„Das lässt sich nicht genau sagen“, sagt Wolfgang Stock, einer, wenn nicht der größte Straßenkenner in Wuppertal. Die heutige Friedrich-Engels-Allee zum Beispiel sei schon vor mehr als 200 Jahren als „die Allee“ bekanntgewesen. „Sie war die Durchgangsstraße an der Wupper entlang.“ Andere Straßen habe es auch noch früher gegeben. Offiziell begann die Straßenbenennung aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts, „als die ersten Adressbücher aufkamen“, sagt Stock.

Der Hainbuchenweg ist die neueste Straße in Wuppertal. Er wurde erst im vergangenen Jahr gewidmet und erschließt das Neubaugebiet an der Holländischen Heide. Der Name ist in Anlehnung an die Hainstraße gewählt. est