Hochschule Studentenzahl sinkt in Wuppertal, aber wieder mehr Einschreibungen

Wuppertal · Die Entwicklung an der Bergischen Universität entspricht dem Landestrend.

Auch an der Bergischen Universität gibt es weniger Studenten.

Foto: BUW/Tomas Riehle

Im vergangenen Wintersemester 2023/24 ist die Anzahl an Studenten in Nordrhein-Westfalen um etwa 4,4 Prozent gesunken. Das geht aus einer Statistik des Landesbetriebs IT.NRW hervor, der den Rückgang als „stärksten seit fast 20 Jahren“ beschreibt. Das zeigt sich auch in Wuppertal. Gleichzeitig schrieben sich im vergangenen Wintersemester erstmals seit 2019 wieder mehr junge Studierende ein.

Der Trend sinkender Zahlen zeigt sich in Wuppertal nur an der Bergischen Universität, während die Kirchliche Hochschule Wuppertal und der Wuppertaler Standort der Hochschule für Musik und Tanz Köln zwei beziehungsweise einen Studenten mehr verzeichnen konnten. An der Uni dagegen waren im Wintersemester 2022/23 waren noch 22 509 Studenten eingeschrieben, im Wintersemester 2023/24 wiederum 21 532 – ein Rückgang von vier Prozent.

Woran könnte der Rückgang liegen? IT.NRW nennt verschiedene Faktoren, die einen Einfluss auf die Entwicklung der Studentenzahlen haben könnten: „Denkbar ist, dass sich die Krisen der vergangenen Jahre wie die Coronapandemie und die Inflation weiter auswirken“, heißt es. Auch könne der herrschende Fachkräftemangel ein Grund für die sinkenden Zahlen sein, etwa, weil Studenten die Hochschule aufgrund von besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt nun eher verlassen als ursprünglich geplant.

Und auch das 49-Euro-Ticket, das im Mai 2023 bundesweit eingeführt würde, könne einen Einfluss gehabt haben. Früher sei ein Ticket, mit dem die Inhaber kostengünstig durch ganz NRW fahren konnten, Studenten vorbehalten gewesen – ein Grund, weshalb sich in der Vergangenheit einige Menschen ausschließlich für den Erhalt dieses Tickets an einer Universität eingeschrieben haben. Da es nun ein Ticket gibt, mit dem kostengünstig sogar bundesweit der ÖPNV genutzt werden kann, könnte das zur Exmatrikulation einiger Studenten geführt haben.

Uni verzeichnet auch
erfreuliche Entwicklungen

Auch die Bergische Uni führt die Entwicklungen auf die von IT.NRW genannten Gründe zurück, wie es etwa in ihrem Rektoratsbericht 2023 nachzulesen ist. „Zusätzlich verlassen vermehrt Absolventinnen und Absolventen der zahlenmäßig starken Jahrgänge die Uni“, ergänzt Marylen Reschop vom Presseamt der Uni. Das sei aber eher ein Grund zur Freude. „Hohe Absolvierendenzahlen sind sehr erfreulich – als Universität mittlerer Größe und vor dem Hintergrund demografisch bedingt rückläufiger Studierendenzahlen muss es darum gehen, durch gute Betreuungs- und Unterstützungsangebote und zeitgemäße Bildungsqualität den Studienerfolg zu steigern. Sprich: Wir müssen noch mehr Studierende zum erfolgreichen Studienabschluss führen.“

Trotz der sinkenden Gesamtzahlen der Studenten in NRW stellte IT.NRW ebenfalls fest, dass die Anzahl der Studienanfänger im Vergleich zum Vorjahr gestiegen war – landesweit um etwa 2,3 Prozent. Auch an der Bergischen Uni ist das der Fall. „Erfreulicherweise ist es – nach rückläufigen Zahlen seit dem Studienjahr 2019 – im Studienjahr 2023 erstmals gelungen, wieder mehr Studienanfänger für die Bergische Universität zu gewinnen“, heißt es hierzu im Rektoratsbericht. Im Vergleich der Studienjahre 2022 und 2023 sei demnach die Zahl der Erst- und Neueinschreiber um drei Prozent angestiegen.

Analyse bleibt
Daueraufgabe für die Uni

Zwei grundlegend unterschiedliche Entwicklungen also – wie geht die Bergische Universität mit diesen um? „Die ausschlaggebenden Faktoren für die Entwicklung der Studierendenzahlen zu analysieren, bleibt für die Universität eine Daueraufgabe“, so Reschop. „Das stellt zudem einen Ansporn dar, die Attraktivität zukunftsweisender Studiengänge zu erhöhen und deutlicher zu kommunizieren sowie neue Angebote zu machen.“