Die unüberhörbare Rückkehr der Sirenen in Wuppertal
Nach vielen Jahren Pause werden am Freitag um 10 Uhr zehn Anlagen getestet. Weitere zehn sollen bis 2013 gebaut werden.
Wuppertal. Der auf- und abschwellende Heulton der Sirenen ist unverkennbar. Wenn am Freitag um 10 Uhr zehn Sirenen im gesamten Stadtgebiet ertönen, dann werden sich die älteren Wuppertaler an schlimme Zeiten erinnern, in denen das Signal Bombenhagel und Verwüstung ankündigte. Doch am Freitag ist es nur ein Probealarm in Wuppertal und Solingen.
Bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ertönten die Sirenen regelmäßig zu Probezwecken bei Luftschutzübungen, bevor sie zum Ende des Kalten Kriegs abgeschaltet wurden. Doch haben sich Experten durch entsprechende Fälle aus der Praxis inzwischen davon überzeugt, dass die Alarmierung der Bevölkerung bei Naturkatastrophen oder anderen sogenannten Großschadenereignissen allein durch Lautsprecherdurchsagen nicht optimal gewährleistet ist. Besonders in der Nacht sind Sirenen geeignet, die Menschen zu wecken und vor Gefahren zu warnen.
Seit Mitte des Jahres werden in Wuppertal die zehn bestehenden Sirenen überholt und für zivile Zwecke wieder in Betrieb genommen. Die Sirenenstandorte sind die Grundschule Diekerhoffstraße (Langerfeld), die Grundschule Berghauserstraße, sowie die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren in Dönberg, Frielinghausen, Hahnerberg Korzert, Linde, Nächstebreck, Ronsdorf, Sonnborn und Vohwinkel.
Am Freitag, 2. Dezember, beginnt die Übung um 10 Uhr mit einem einminütigen Dauerton, der Entwarnung bedeutet. Im Anschluss folgt das Signal zur „Warnung der Bevölkerung“, ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton. Im Ernstfall hat dieses Signal folgende Bedeutung: Die Menschen werden aufgefordert, Gebäude aufzusuchen, Türen und Fenster zu schließen, das Radio einzuschalten (Radio Wuppertal, WDR 2) und gegebenenfalls die Nachbarn zu informieren. Um 10.10 Uhr endet der Test mit dem einminütigen Dauerton zur Entwarnung.
„Bis Ende 2012 werden weitere sieben und bis Ende 2013 nochmals weitere drei Sirenen im Stadtgebiet installiert“, erklärte Feuerwehrchef Siegfried Brütsch. Die Standorte seien noch nicht festgelegt. Etwa 70.000 Euro kostet die Installation der Sirenenanlage, die in Zukunft mindestens einmal pro Jahr auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden muss.