Geburtstagskonzert und 25. Forum Die Wuppertaler Else Lasker-Schüler-Gesellschaft wartet 2025 mit zwei Höhepunkten auf
Wuppertal · Das 25. Forum der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft findet 2025 in Amsterdam statt.
Mit Uraufführungen von Vertonungen erotisch-leidenschaftlicher Gedichte bei einem Konzert am 11. Februar in der Citykirche Elberfeld und mit ihrem 25. Forum, das in Amsterdam stattfindet, startet die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft in das Neue Jahr.
Am 11. Februar 1869 wurde in Elberfeld Elisabeth Schüler geboren, die sich als malende Dichterin Else Lasker-Schüler einen Namen machte. Am 11. Februar (19.30 Uhr) gibt es ein Geburtstagskonzert für sie in der Citykirche Elberfeld mit Uraufführungen der vertonten Liebesgedichte zwischen dem Prinzen Jussuf und “Giselheer” Gottfried Benn. Eine der wildesten Liaisons der Literaturgeschichte. Der US-amerikanische Komponist Paul Terse begleitet seine Vertonungen am Flügel. Es singen Clementine Jesdinsky, Sopran, und Fabian Himmelmann, Bariton. Die vertonten Gedichte rezitieren Bernd Kuschmann und Julia Wolff, Hajo Jahn, Vorsitzender der ELS-Gesellschaft, stellt das von ihm gestaltete Programm „Giselheer und Prinz Jussuf“ moderierend vor. Das Programm wird am 10. April im Musikinstrumenten-Museum in Berlin wiederholt – mit denselben Musikern und den Rezitatoren Angelika Winkler und Michael Mendl.
Weiterer Höhepunkt ist das inzwischen 25. Forum der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft, das 2025 in Amsterdam stattfindet. Erstmals in der durch Besatzung und Judendeportation belasteten Beziehung zwischen den beiden Nachbarländern stellt sich eine deutsche Literaturvereinigung programmatisch in den Niederlanden vor. Vom 8. bis 11. Mai geht es wieder an einen Brennpunkt der Geschichte zwischen den beiden Nationen. Aktuelle Anlässe gibt es genug: 80 Jahre nach der Befreiung von der Besetzung durch die Wehrmacht und von der NS-Diktatur; 80. Todesjahr von Else Lasker-Schüler und Anne Frank. Über diese beiden Jüdinnen wird das Theaterstück „Schreiben um zu leben“ von Heiner Bontrup mit niederländischen und deutschen Künstlerinnen und Künstlern uraufgeführt. Mit Vertonungen von ELS-Gedichten durch Herbert Mitschke.
Die Niederlande hatten die höchste Zahl jüdischer Opfer in Westeuropa. Auch daran erinnert die ELS-Gesellschaft in ihrer Arbeit gegen das Vergessen und gegen Antisemitismus. Else Lasker-Schüler hatte Verbindungen zu den Niederlanden. Nikolaas Johannes Beversen war ihr Briefpartner in Arnhem. Sie nannte ihn ihren „ in Holland“ – das spiegelt sich im Titel des Forums. Im November 1928 gab es Lesungen mit Lasker-Schüler in Den Haag und in Amsterdam.
Im Exil vertonen deutsche Komponisten Else Lasker-Schüler
Klaus Mann veröffentlichte in der Zeitschrift „Die Sammlung“ im Jahr 1934 im Amsterdamer Exil-Verlag Querido ihr Gedicht „Die Verscheuchte“, das zuvor den Titel „Das Lied der Emigrantin“ getragen hatte. Im Amsterdamer Exil vertonten auch die deutschen Komponisten Wilhelm Rettich und James Simon Gedichte von Else Lasker-Schüler. Eines dieser Lieder wird im Rahmen des „Else Konzerts“ uraufgeführt. red