Nikolauszug Der Nikolaus trotzt dem Nieselregen im Wuppertaler Luisenviertel
Wuppertal · Der Nikolauszug führte Kinder und Erwachsene durch die Friedrich-Ebert-Straße zum Laurentiusplatz.
Manch einer wundert sich, warum der Nikolauszug im Luisenviertel bereits am 5. Dezember stattfindet. Seit 2009 organisiert die Katholische Citykirche das Event für Familien, in diesem Jahr also zum mittlerweile 16. Mal. „Tatsächlich findet unser Zug genau am Nikolausabend statt“, erklärt Pastoralreferent Werner Kleine. In der katholischen Liturgie, führt er weiter aus, beginne der neue Tag mit Sonnenuntergang. „Ähnlich wie im jüdischen Glauben. Deshalb wäre morgen Abend der Nikolaustag schon vorbei.“
Los geht der Zug in der Passage zum Deweerthschen Garten, wo – wohl vor allem angesichts des Nieselregens – nur eine Handvoll Kinder mit ihren Eltern pünktlich um 17 Uhr den Nikolaus (Hans Osterberg) mit einem kleinen Lied begrüßt. Zum Mitsingen verteilt Werner Kleine Texthefte. Ein Bläserquartett sorgt für stimmungsvolle Musik. Immer mit dabei ist auch Winnie Pooh, ein kleines Pony, das den Nikolaus im Luisenviertel nun schon seit 13 Jahren begleitet.
Der erste Halt ist dann beim WDR, bevor es weiter zur Metzgerei Kaufmann geht. Vor wenigen Wochen ist Inhaber Gerd Kaufmann verstorben. Kleine nutzt die Gelegenheit, um seiner zu gedenken. „Ich kann euch versichern, dass Gerd Kaufmann gerade von oben herunter winkt und sich wie in den Jahren zuvor über die vielen Kinder vor seinem Laden freut“, greift auch der Nikolaus den Gedanken auf.
Mit einem Halt am Baedeker Büchermarkt und bei der Buchhandlung Laurenz und Louise führt der Zug weiter durch das Viertel, immer begleitet mit Gesang und Musik, einleitenden Worten von Werner Kleine und einem Beitrag des Nikolaus. Bis zum Ende an der Graffiti-Krippe ist die Gruppe auf 40 bis 50 Menschen angewachsen. „Als Schutzpatron der Kinder und Schiffsleute bin ich für viele zuständig“ schildert der Nikolaus. Er mahnt die Kinder, immer brav zu sein und wünscht allen viel Freude in der Vorweihnachtszeit, bevor er Mandarinen und Schokolade verteilt.
Mit an der Organisation beteiligt ist auch Gabriele Koch von der City-Kirche. „Im Vergleich zum Martinszug muss hier recht wenig organisiert werden: Der Nikolaus, das Pony, die Bläsergruppe und die kleinen Geschenke“, fasst sie zusammen. Kleine ergänzt: „Hans Osterberg übernimmt diese Rolle schon, seit wir 2009 angefangen haben, und wird hoffentlich auch noch einige Jahre weitermachen.“
Ähnlich wie Osterberg ist auch Björn Wagner derzeit sehr gefragt. Beide können als Nikolaus- und Weihnachtsmann-Darsteller gebucht werden. „Rund um den 6. Dezember habe ich besonders viel zu tun“, erklärt Wagner. Neben privaten Besuchen in Familien gibt es auch welche in Krankenhäusern, Kitas oder Seniorenheimen. „Man ist ja schließlich nie zu alt, um Besuch vom Nikolaus zu bekommen“, meint Wagner.
Im Wuppertaler Zoo kommt der Nikolaus heute. Zusammen mit einem Engel können die kleinen Zoo-Gäste ab 15 Uhr von dem Nikolaus empfangen werden. Wegen der regnerischen Wettervorhersage wird er allerdings im warmen Menschenaffenhaus warten. Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist nicht erforderlich, allerdings muss der reguläre Zoo-Eintritt entrichtet werden.
Einen weiteren Auftritt hat der Nikolaus in Barmen auf dem Weihnachtsmarkt. Ab 16 Uhr kommt er mit dem Barmer Engelchen auf einer Kutsche mit echten Pferden. „Wir haben einen echten, vom Kölner Erzbistum zertifizierten Nikolaus“, erklärt Andreas Romano von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius, der in Barmen das Kirchenbüdchen auf dem Weihnachtsmarkt organisiert. Zuvor wird der Nikolaus unter anderem Stopps am Kinderhospiz und Altenzentrum einlegen. Am überdachten Weihnachtsmarkt empfängt ihn dann eine Kindergruppe mit Liedern, bevor es Schokolade für sie gibt. „Ein bisschen Austausch in Form von Gesang und Gedichten wäre schön, aber kein Muss“, meint Romano. Schausteller Walter Hartmann kündigt zudem an, dass er 100 Freikarten für das Kinderkarussell auf dem Weihnachtsmarkt stiften wird.