St. Macell-Kirche Erzbistum Köln ehrt das Kirchenbüdchen in Wuppertal Barmen

Wuppertal · Seit 40 Jahren hat die „St. Macell-Kirche“ ihren Platz auf dem Weihnachtsmarkt.

Sprechen beim Tag des Ehrenamts am Kirchenbüdchen (v.l.): Hans-Willi Döpp und Andreas Romano.

Foto: Andreas Fischer

Auch ortskundige Wuppertaler Katholiken werden stutzen, wenn man sie nach dem Standort der „St. Macella-Kirche“ fragt. Dabei hat dieses kleine Gotteshaus seinen Standort sehr zentral, nämlich auf dem Barmer Weihnachtmarkt. Es handelt sich um das seit 40 Jahren wiederkehrende „Kirchenbüdchen“, das allerdings weder Glühwein noch Plätzchen verkauft, sondern in dem stattdessen ehrenamtlich engagierte Menschen für ausgiebige Gespräche und so manch guten Rat zur Verfügung stehen.

Täglich von 11 bis 21 Uhr, und das bis zum 23. Dezember, hat das Kirchlein geöffnet und bietet 57 Vereinen und Organisationen die Gelegenheit, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, ihnen zu helfen oder zumindest ein offenes Ohr für ihre Sorgen zu haben. Zusätzlich ist es für die Vertreter der Gruppen die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen.

Der Nikolaus macht Station auf dem Weihnachtsmarkt

„Inzwischen sind wir sehr gefragt“, berichtet Andreas Romano, tätig im „Lotsenpunkt“ der St. Antonius-Gemeinde in Barmen. Er hatte vor wenigen Tagen besondere Gelegenheit zur Freude, weil dem „Kirchenbüdchen“ vom Erzbistum Köln der Elisabeth-Preis 2024 verliehen wurde. „Wir sprechen dem Team für sein vorbildliches Engagement Dank und Anerkennung aus“, heißt es in der Urkunde. Eine verdiente Auszeichnung für eine Aktion, die im Erzbistum Köln und wohl auch darüber hinaus ihresgleichen sucht und die in den Barmer Kultur-Advent integriert ist.

Am heutigen Nikolaustag gerät das einst von der Schausteller-Familie Hartmann gefertigte Gotteshaus besonders in den Fokus des Interesses. Vor allem für die Kinder, die dann staunend sehen, wie der heilige Nikolaus in einer von zwei edlen Rössern gezogenen Kutsche um 16 Uhr Station auf dem Barmer Weihnachtsmarkt macht, feierlich begleitet unter anderem durch eine Kindergesangsgruppe und fröhliche Engelchen.

Am Donnerstag standen FIAN (First Food) und Amnesty International und die Servicestelle Engagement am Vormittag und der Bergische Geschichtsverein und die Erinnerungskommission am Nachmittag für Fragen bereit, wobei FIAN, vertreten durch Hans-Willi Döpp, auf herrschende Missstände aufmerksam machte: „Die Verursacher des Hungers benennen. Gemeinsam die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen“, lautete es entschlossen auf dem Plakat von FIAB, und Döpp erinnerte dabei daran, dass eine Gruppe deutsch-afrikanischer Parlamentarier im Namen von FIAN erst kürzlich in Tansania und Uganda tätig geworden sind, um die Weideflächen von Bauern zu retten, als stattdessen ein Wildtier-Reservoir angelegt werden sollte.

„Bei all den Gesprächen, die am Kirchenbüdchen geführt werden, ist es uns auch wichtig, für das Ehrenamt zu werben“, erklärt Romano einen weiteren Zweck des einzigen nicht kommerziellen Standes auf dem Weihnachtsmarkt. Gerade war übrigens bekannt geworden, dass sich in NRW 54 Prozent der Menschen und rund 29 Millionen in Deutschland ehrenamtlich engagieren.

Übrigens gibt es auf dem Werth vor dem Eingang des Concordia-Hauses eine „Filiale“ des Kirchenbüdchens“ – die Tal-Hütte genannt –, in dem Kunstgewerbliches und Handarbeiten verkauft werden.