Verein braucht neue Räume Wuppertal-Achse: Zukunft ist weiter ungewiss
Wuppertal · Alternativen wären eine ehemalige Schule in Cronenberg oder eine Fusion mit dem Miniaturland.
In welchen Räumlichkeiten sich der Verein der Wuppertal-Achse ab Oktober 2025 wiederfinden kann, ist derzeit unklar. Ein Gespräch in dieser Woche mit einem potenziellen Vermieter in einem Langerfelder Industriegebiet hat nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Stephan Volter noch keine konkreten Ergebnisse hervorgebracht, die Verhandlungen laufen weiter.
„Wir müssen Kosten von etwa 13 000 Euro im Jahr stemmen“
„Die Räume selbst wären ideal“, sagt Volter, unter anderem sei dort ein 25 Meter langer Raum verfügbar, der für die Modelle, die etwa die Wuppertaler Talachse von Oberbarmen bis Vohwinkel rekonstruieren, passen würde. „Außerdem wäre die Verkehrsanbindung super, es gibt eine Bushaltestelle, der Autobahnanschluss zur A1 ist in der Nähe, der S-Bahnhof Schwelm-West ebenfalls.“ Problem ist die Finanzierung, bei der man sich noch nicht einig ist. „Wir haben einen Kostenfaktor von 11 000 Euro pro Jahr, mit Nebenkosten sind es 13 000 Euro, für einen gemeinnützigen Verein mit elf Mitgliedern ist das nicht einfach.“
Wie die WZ berichtete, waren dem Verein nach mehr als sechs Jahren die Räumlichkeiten an der Goethestraße gekündigt worden – zwar erst zum 30. September 2025, aber ein Umzug stelle sich als logistische Herausforderung dar, der frühzeitig geplant werden müsse. 200 handgefertigte Gebäude umfasst die Ausstellung, die Wuppertal-Anlage nimmt allein etwa 90 Quadratmeter ein. „Wir sind seit 23 Jahren aktiv, Wuppertal bis ins Detail nachzubilden. Leider müssen wir nach einem kurzfristigen Eigentümerwechsel des Gebäudes nun versuchen, entweder neue Räumlichkeiten zu finden, oder ein einzigartiges Stück Wuppertaler Identifikation muss aufgelöst werden“, so Volter.
Sollte sich die Langerfelder Lösung nicht ergeben, wird bereits über Alternativen nachgedacht: So sei die ehemalige Hauptschule in Cronenberg an der Berghauser Straße 45 eine Option. „Viele Cronenberger wünschen sich, dass daraus ein Kulturzentrum entsteht“, weiß Volter. Das denkmalgeschützte Gebäude steht leer, wurde neu eingedeckt, damit es keinen weiteren Schaden nimmt, „aber ansonsten tut sich dort nichts“. Seitens des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins gebe es Unterstützung für die Idee. Zumal kürzlich auch der Ortskern von Cronenberg im Modell fertiggestellt worden sei. Letztlich sei auch eine Fusion mit dem Wuppertaler Miniaturland denkbar, das im Oktober seine Ausstellung in Langerfeld an der Öhder Straße eröffnete, hierzu würden ebenfalls Gespräche stattfinden.
Unterdessen bereitet der Verein den Familientag am kommenden Sonntag, 8. Dezember, vor. Dazu lädt die Wuppertal-Achse von 11 bis 18 Uhr in die Ausstellungsräume an der Goethestraße 42 ein – neben einem Einblick in die Ausstellung samt Führungen gibt es auch Speisen und Getränke, Suchspiele und Filmvorführungen. Der Eintritt ist frei.
Die Wuppertal-Achse zeigt eine historische Aufarbeitung der Stadt und ihrer Umgebung seit ihrer Gründung im Jahr 1929 im Miniaturformat. Zu sehen sind unter anderem die Historische Stadthalle in Elberfeld, die Barmer Bergbahn und die Schwebebahn sowie das frühere Planetarium in den Barmer Anlagen. Die Objekte reihen sich ein in Schleifkotten und Schieferhäuser mit grünen Fensterläden, alte Straßenbahnen und Lieferwagen sind unterwegs. Auch Schloss Burg thront auf dem Berg, Züge fahren über die Müngstener Brücke, die sich über der Wupper erhebt.