Die Wuppertaler lieben ihre Kioske

Morgen ist der Tag der Trinkhallen. Büdchen waren das Thema am WZ-Mobil.

Foto: Stefan Fries

Büdchen oder Kioske werden sie liebevoll genannt. Für manche ersetzen sie den Tante-Emma-Laden. Man „springt“ mal eben bei ihnen vorbei, um eine Zeitung zu kaufen oder einen Kaffee zu trinken. Das Wort „Kiosk“ kommt ursprünglich aus dem Persischen und bedeutet Ecke oder Winkel und wurde, nachdem es Anfang des 18. Jahrhunderts ins Französische übernommen wurde, anschließend in Deutschland etabliert. In Wuppertal gibt es rund 240 von den beliebten kleinen Verkaufsstellen.

Foto: Stefan Fries

Gleichwohl ist die Anzahl laut Industrie- und Handelskammer in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Morgen wird aber landesweit der Tag der Trinkhalle begangen. Deshalb wollten wir am WZ-Mobil wissen, welche Kioske besonders beliebt sind und wo man sich in den Abendstunden noch schnell mit dem Nötigsten eindecken kann.

Ali Atacan hat drei türkische Zeitungen unter dem Arm: „Ich kaufe regelmäßig Zeitungen, um die politische Situation in der Türkei zu verfolgen. Ab und zu gönne ich mir auch einmal Zigaretten, zum Genuss sozusagen. Am liebsten gehe ich zum Kiosk am Laurentiusplatz. Später als 19 Uhr wird es selten, weil die meisten dann sowieso schließen. Alternativ gehe ich zum Kiosk am Neumarkt.“

Hanna Boose kauft eher selten am „Büdchen“ ein: „Wenn, dann nehme ich meistens eine Zeitung oder was sonst gerade wichtig für mich ist, mit - oft auch was Süßes. Aber spät abends oder wenn ich nicht gerade an einem Kiosk vorbeikomme, würde ich ihn nicht ansteuern.“

Peter Walther hat keinen Lieblingskiosk: „Manchmal gehe ich zum für mich nahe gelegenen Kiosk am Laurentiusplatz. Zu unterschiedlichen Zeiten oder wenn ein Bekannter da ist, gehe ich mal eben dorthin und kaufe dann Kaffee oder andere Getränke, sonst eigentlich nichts.“

Jutta Schiel kommt aus dem Ruhrgebiet, wo es Trinkhallen gibt: „Da trifft man sich. Seit ich in Wuppertal wohne, fehlt mir diese Tradition und ich gehe eher selten zum Kiosk. Am Otto-Böhne-Platz am Ölberg haben die alles und sind total nett. Da kaufe ich, wenn andere Läden schon geschlossen haben, auch Kartoffeln, Eier, Milch und Getränke.“

Juliane Hausmann ist nicht so sehr der Kiosk-Fan: „Aber wenn gerade niemand anderes mehr geöffnet hat und ich Wasser oder etwa ein Feuerzeug brauche, gehe ich zum Kiosk. Eigentlich ist mir das sonst zu teuer. Ich weiß aber, dass auch am Wochenende im Ruhrgebiet Kioske geehrt werden.“

Tim Brinkschulte kann sich noch an seine Kindheit erinnern: „Da bin ich oft zum Kiosk gelaufen und habe als Kind immer die kleinen Tütchen mit „ganz viel drin“ und für wenig Geld gekauft. Heute kaufe ich nur noch Getränke dort und meistens nur dann, wenn der Kiosk auf dem Weg liegt und die anderen Geschäfte geschlossen haben. Und später als 20 Uhr versuche ich es dann auch nicht mehr, weil die meisten dann schon geschlossen haben.“

Hans Hoffmann ist von seinem Haus- und Hof Kiosk am Laurentiusplatz begeistert: „Das ist eine Super-Location und ein Super-Mann. Beide kenne ich schon sehr lange, denn für mich ist es der beste Kiosk im Großraum Elberfeld-Mitte. Hier kaufe ich Getränke, Zeitschriften und Zigaretten. Da ich in Vohwinkel wohne, fällt auch etwas für den Kiosk am Kaiserplatz ab.“

Lars Schmidt ist etwas traurig, dass sein bisheriger Lieblingskiosk geschlossen hat: „Der Happy-Kiosk am Karlsplatz ist zu, weil der Besitzer gestorben ist. Da habe ich immer Energydrinks, Tabak und Blättchen gekauft. Meistens bin ich abends dort gewesen. Andere haben nicht so lange Öffnungszeiten.“ Günter Alexander besucht ab und zu die Kioske im Umfeld des Laurentiusplatzes: „Meistens kaufe ich nur Zeitungen und wenn die Geschäfte geschlossen haben, auch mal etwas anderes, was ich gerade brauche. Den Kiosk am Laurentiusplatz finde ich von der Lage und vom Baustil am schönsten.“