Kinder Dieser Drucker kann fast alle Wünsche erfüllen

Die Technik des 3D-Drucks macht viele Erfindungen möglich. Ein Computer gibt das Modell vor.

Am Computer wird berechnet, wie die Schiene aus dem 3D-Drucker aussehen soll.

Foto: dpa/Philipp Brandstädter

Ein leeres Blatt Papier geht rein, ein bedrucktes Blatt Papier kommt raus. So funktioniert ein gewöhnlicher Drucker. Ein mit Farbe gefüllter Druckkopf bewegt sich dabei über die Blätter. Auf diese Weise druckt die Maschine Tinte auf Papier.

Ganz anders ist das bei einem 3D-Drucker. Der druckt nicht auf Papier. Er druckt sozusagen Tinte auf Tinte. Dabei kommt aus dem Druckkopf meist eine Flüssigkeit, die später fest wird. Der Drucker trägt Schicht für Schicht eines Materials auf und lässt so ein bestimmtes Gebilde entstehen.

Während ein gewöhnlicher Drucker also nur von links nach rechts druckt, druckt der 3D-Drucker auch nach oben! Er kann also alle möglichen Gegenstände drucken. Die Abkürzung 3D steht dabei für dreidimensional, also in drei Dimensionen.

Es werden immer wieder neue Druckstoffe entwickelt

3D-Drucker gibt es schon eine Weile. Doch weil die Technik ständig besser wird, werden immer neue Erfindungen möglich. Die Drucker arbeiten genauer. Und es werden neue Stoffe entwickelt, mit denen man drucken kann.

Leonardo Lauer arbeitet viel mit diesen 3D-Druckern. Sein Ziel ist es, ganz besondere Materialien für die Drucker zu entdecken. „Ich forsche an Kunststoffen, die biologisch abbaubar sind“, sagt er. Das heißt: Die Stoffe verwandeln sich nach einiger Zeit in Erde.

Gerade hat er so einen Kunststoff entwickelt. Er ist wasserfest und biegsam und zerfällt nach ein paar Monaten. Superpraktisch! Was genau in dem Kunststoff steckt, verrät der Erfinder nicht. Das ist sozusagen sein Geheimrezept.

Mit Hilfe seines Kunststoffs kann Leonardo Lauer viele Dinge im 3D-Drucker entstehen lassen. Gemeinsam mit seinem Kollegen hat er zum Beispiel eine Schiene für einen kleinen Hund gebaut. Das Tier hatte sich das Bein gebrochen und brauchte einen Gips. Doch der war dem Hund lästig. Also druckten die beiden im 3D-Drucker eine passgenaue Schiene. „Im Vergleich zum Gips ist sie viel leichter, kleiner und angenehmer für den Hund zu tragen“, sagt Leonardo Lauer.

Mit ihrer Erfindung haben die beiden nun vor, auch anderen Tieren und auch Menschen zu helfen. Dabei wollen sie am Computer berechnen, wie genau die Schiene etwa für ein Bein oder einen Arm aussehen muss. So passt sie später auch gut.

Werden 3D-Drucker also bald von vielen Tierärzten eingesetzt? „3D-Drucker bieten sicher Möglichkeiten für die Versorgung von Menschen und Tieren“, sagt ein Tierarzt. „Das heißt aber nicht, dass die traditionellen Methoden nicht reichen.“ Mit einem Gips oder Verband heilt ein verletzter Knochen eben immer noch zuverlässig.