Drehen sich am Sonnborner Kreuz bald Windräder?
Prüfauftrag an die Stadt: Lassen sich die Masten der ausgeschalteten Lampen an der A 46 mit Windkraft-Anlagen versehen?
Wuppertal. Energiewende an der A 46: Drehen sich bald Windräder am Sonnborner Kreuz? Der Umweltausschuss ist am Dienstagabend einem Antrag der CDU gefolgt und hat der Stadtverwaltung einen entsprechenden Prüfauftrag erteilt. Demnach soll in den nächsten Wochen untersucht werden, ob die hohen Masten der nicht mehr genutzten Natriumdampflampen mit weithin sichtbaren Windkraftanlagen versehen werden.
Moritz Iseke (CDU) erläuterte das Vorhaben, das im wahrsten Sinne des Wortes Signalwirkung haben könnte. Technisch gesehen sei ein Betrieb solcher Windkraftanlagen mit einer Leistung von zehn bis 15 Kilowatt grundsätzlich machbar. Zu überprüfen sind jetzt unter anderem die Statik und die mögliche Windernte am Autobahnkreuz in Verbindung mit der Topographie. Auch die mögliche Lärmbelästigung und Vibration der Anlagen ist ein Thema. Frank Meyer, Verkehrsdezernent der Stadt Wuppertal, wies darauf hin, dass sich die fraglichen Masten im Besitz des Landesbetriebs Straßen NRW befinden und vor diesem Hintergrund nicht zuletzt auch die Eigentumsfrage zu klären sei.
Die Expertise zur Energieausbeute der Anlagen werde man extern einholen. Im Ausschuss gab es mit Blick auf die Energiewende breite Zustimmung — verbunden mit dem Hinweis, dass sich auch solche Windkraftanlagen wirtschaftlich rechnen müssen und das über die Vorbildfunktion hinaus. Diskutiert wurde auch über nicht mehr genutzte Lampenmasten an anderen Standorten, etwa an der L 418. Ein Beispiel für eine kleine Windkraftanlage ist an der Station Natur und Umwelt in Betrieb.
Am einst modernsten Autobahnkreuz im Land waren insgesamt 52 Lichtmasten installiert — zwischen 30 und 50 Meter hoch. Die ersten wurden in den Jahren 1974 und 1982 allerdings wieder abgeschaltet. 2010 wurden dann alle Lampen außer Betrieb genommen (die WZ berichtete), um der Stadt 250 000 Euro an Energiekosten zu ersparen.
Als einen großen Standort-Vorteil wertet die CDU den Umstand, dass die Masten bereits miteinander verkabelt sind und somit die Infrastruktur für den Transport von Strom grundsätzlich vorhanden ist.