Drei Fragen an... die Rockmusiker Kurt Ebelhäuser und Matthias Reetz
Schon seit 1997 nimmt die Band Blackmail (Foto: Veranstalter) in der Art, wie sie Rockmusik komponiert und spielt, in der deutschen Musiklandschaft eine Sonderstellung ein.
Selten konnte sich so lange eine Band mit Sounds von Gitarre über Mellotron bis Trompete so variantenreich präsentieren und sich doch treu bleiben wie dieses Quartett aus Koblenz. Auch auf ihrem siebten Album „Anima Now!“, das die Gruppe am Samstag, 11. Februar, in Barmen im Live Club Barmen vorstellen wird, kommen wieder ganz spezielle Effekte zustande — das sagen zumindest Gitarrist Kurt Ebelhäuser und der neue Blackmail-Sänger Matthias Reetz im WZ-Blitz-Interview.
Wie seid ihr jetzt an euer aktuelles Album herangegangen? War da schon vorher was komponiert? Oder hat sich das jetzt spontan ergeben mit der Neubesetzung?
Matthias Reetz: Nein, das war alles „ad hoc“. Rein ins Studio, dann gab es so eine kreative Explosion. Dann hatten wir auf einmal zehn, zwölf Lieder, und ich weiß auch gar nicht, wie wir es gemacht haben, also wie man eine Platte in vier Wochen schreiben, komponieren und produzieren kann. Mir ist das unerklärlich. Bis heute noch.
Wie seht ihr selbst euren Stellenwert als Band im bundesdeutschen Kosmos? Ist Blackmail sozusagen eine Band, die für sich selbst steht?
Kurt Ebelhäuser: Es schon verdammt eigen, was wir machen, dass es schon schwierig wird — aber es ist andererseits auch leicht, weil vieles heute sehr gleich klingt. Man könnte auch einmal ein Country-Album oder von mir aus auch ein Schlager-Album machen, aber man wird immer hören, dass es Blackmail ist, die sich einfach nicht darum scheren, was gerade „in“ ist. Wichtig ist, dass wir uns wohl fühlen — und nicht, wir fühlen uns wohl, wenn das Publikum sich wohlfühlt. Obwohl es toll ist, wenn man Fans hat, die sich für die Band interessieren.
Wie sieht es jetzt bei der Livepräsentation aus? Wie haben sich die Songs im Verhältnis zur Studioaufnahme verändert, wenn ein neuer Charakter in die Band kommt?
Reetz: Live ist es immer eine Ecke härter als auf Platte. Da ist mehr Wucht drin, und wir machen jetzt bis auf einen oder zwei Songs jetzt keine Jam-Session auf der Bühne. Ebelhäuser: Ich würde auch sagen, wir sind psychedelisch breiter. Wenn ich mir jetzt immer wieder den Song „Away With The Fairies“, vom Album „Aerial View“ anhöre, dann höre ich selber als Gitarrist, wie dieser Song jetzt ist. Der wirkt mit der zweiten Gitarre richtig „breit“. Wir teilen uns sozusagen die Töne. Er spielt dann nicht dasselbe wie ich, sondern etwas anderes. Das wird dann ein wunderschöner „Wall Of Sound“. adv
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