Drei Fragen an Dr. Hermann Teutemacher, Mediziner

Wuppertal. Dr. Hermann Teutemacher ist seit 1996 als Facharzt für Innere Medizin mit den Spezialisierungen Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin tätig. Im vergangenen Jahr eröffnete er in Elberfeld eine Privatpraxis, in der er die Gesundheitsvorbeugung in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt.

Foto: Fischer, A. (f22)

Mit ihm sprach die WZ über das Fasten.

Was halten Sie als Mediziner vom Fasten?

Teutemacher: Unter Fasten wird oft etwas total unterschiedliches verstanden. Der alte Gedanke ist doch, dass man in der Zeit des Fastens die liebgewordenen Laster wie Rauchen, Süßes und Alkohol weglässt. An einem solchen Fasten ist ganz sicherlich nichts Ungesundes.

Wie sieht es bei einem Fasten mit einem Verzicht auf Essen aus?

Teutemacher: Wenn Menschen vollständig hungern, dann kann es sogar zu Gichtanfällen kommen. Wenn der Körper eigene Zellen abbaut, dann ist das so, als ob ein Mensch zu viel Fleisch ist. Radikale Hungerkuren sollte man nur mit fachlicher Begleitung unternehmen. Auch Menschen, die regelmäßig Medikamente nehmen, sollten sich beraten lassen. Denn bei ihnen können die Medikamente eine stärkere Wirkung entwickeln.

Wie beurteilen sie psychologische Ansätze rund um das Fasten und den Heißhunger?

Teutemacher: Die Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper zu lenken, ist ein zentrales Thema beim Fasten. Man sollte nicht gleich alle guten Vorsätze haben, sondern sich ein bestimmtes zum Vorsatz nehmen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man bei der nächsten Gelegenheit gleich alle Vorsätze wieder bricht. ab