Ein Dank für Förderer der Klostermauer

Der Förderverein des Beyenburger Klosters hat für die Paten des Mauerwerks eine Spendertafel gebaut.

Foto: Stefan Fries

Beyenburg. Grundsolide wirken sie, die Bruchsteinmauern an der Klosterkirche zu Beyenburg und dem dazu gehörigen Kloster. Doch wer mit Bernd Grasedieck, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins zum Erhalt des Klosters, das altehrwürdige Gemäuer näher betrachtet, der sieht die Risse in Stein und Mörtel. Das Beyenburger Wahrzeichen, gleichzeitig das älteste Gebäude in Wuppertal, zu erhalten, hat der Förderverein zu seiner Aufgabe gemacht und stellte jetzt im Kaminzimmer des Klosters eine Sponsorenwand vor, auf der zwölf Unternehmen aufgeführt sind, die sich auch für die bevorstehende Mauersanierung stark machen.

238 000 Euro soll diese Maßnahme kosten, wovon der Förderverein 60 000 bis 70 000 Euro aufbringen soll. Den Rest steuern Kirchengemeinde und die katholische Kirche bei. Die Sponsorenwand gilt für drei Jahre und soll zwar nicht bei den Gottesdiensten, aber auf jeden Fall bei den zehn geplanten Konzerten in dem spätgotischen Gotteshaus aufgestellt werden, so Grasedieck.

Der Fördervereinsvorstand begrüßte die Gäste und Firmenvertreter und erklärte zur Historie, dass anno 1298 Graf Konrad von Berg die Kapelle am Steinhaus den Kreuzbrüdern, von denen der letzte Vertreter, Bruder Dirk, auch unter den Zuhörern war, übertragen habe. 1302 schenkte Graf Wilhelm den Kreuzbrüdern den Berg Beyenburg, und dort bauten die Klosterbrüder ihr Kloster und ließen anschließend die Klosterkirche entstehen. Das Kloster stand bis zum 30-jährigen Krieg (1618-1648) in voller Blüte, fiel jedoch später einem Brand zum Opfer und wurde 1678 mit der heutigen Barockausstattung neu errichtet. Nach der Ernennung zur Pfarrkirche 1804 stand das Gotteshaus 1818 vor dem Einsturz und wurde mit der Hilfe eines namentlich nicht mehr bekannten Sponsors für 4000 Taler gerettet.

Für die Kirche ist das Erzbistum Köln der Hausherr, der die Kosten für die Erhaltung des unschätzbaren Kulturgutes jedoch der Pfarrgemeinde überlässt. Weil die mit der Finanzierung der laufenden Kosten überfordert war, wurde 2005 der Förderverein gegründet. Und der unterstützt die Pfarrgemeinde jährlich mit 30 000 Euro, wobei Sanierungen und Umbaukosten noch nicht berücksichtigt sind. 40 000 Euro waren 2015/16 für die Dachsanierung erforderlich und wurden vom Förderverein aufgebracht, und jetzt steht die Mauersanierung ab der 31. Kalenderwoche auf dem Programm. Man darf davon ausgehen, dass weitere Kosten anfallen werden, und deshalb plant der Förderverein „Mauerwerkspaten“, die neu eingebaute Natursteine für Beträge von 250 bis 5000 Euro übernehmen. Ein Zertifikat mit Bild und eine Spendertafel soll der Lohn sein.

Die Klosterkirche ist weit mehr als eine Stätte der Andacht. „Wir möchten, dass Kirche und Kloster weiterhin Anlaufstelle für die Kolpingfamilie, die Schützen, Chöre, Kinder- und Jugendgruppen oder Senioren bleiben soll“, wünscht sich Grasedieck und weist auch darauf hin, dass Kreuzherr Bruder Dirk gern als „Herbergsvater“ für die nahezu täglich ankommenden Pilger am Jakobsweg da ist.