Wuppertaler Ein genauer Blick auf den Wuppertaler Wohnungsmarkt
In einer wachsenden Stadt steigen Nachfrage und Preise. Die Abwanderung aus dem bürgerlichen Milieu setzt sich jedoch fort.
Im Jahr 2014 hat die Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft (WQG) eine Wohnungsmarktstudie in Auftrag gegeben. Seitdem haben unterschiedliche Kräfte auf den Wuppertaler Wohnungsmarkt eingewirkt. Die starke Auslandszuwanderung aufgrund neuer Krisenherde insbesondere in Syrien, steigende Geburtenzahlen und die insgesamt höhere Einwohnerzahl machen eine Aktualisierung der Studie notwendig, um neuen Herausforderungen begegnen zu können.
Ergebnisse der Studie „Wohnungsmarkt-Monitoring 2017 — Kleinräumige Analyse zum Wohnungsmarkt“ wurden bereits im WZ Forum Immobilien am 7. November vorgestellt. Nun ist die Studie über das WQG erhältlich und dürfte vor allem beim Fachpublikum Interesse finden.
Guido Spars, Professor an der Bergischen Universität, und seine Mitautoren Roland Busch, Michael Heinze und Stephan Wardzala vom Institut für Raumforschung & Immobilienwirtschaft attestieren dem Wuppertaler Wohnungsmarkt eine leichte Konsolidierung. Gleichzeitig weisen sie auf strukturelle Probleme vor allem in den Quartieren auf der Talsohle hin, auf die sinkende Kaufkraft in der Stadt sowie auf eine Abwanderung aus dem bürgerlichen Milieu aus den östlichen Stadtteilen ins Umland.
„Aus den Daten, die wir nun mit denen aus 2014 vergleichen können, lassen sich Schlüsse für die Stadtentwicklung ziehen“, sagt WQG-Geschäftsführer Sven Macdonald. Eine Abwanderung ins Umland sei kein neues Problem, aber diese Tendenz werde bei der steigenden Bevölkerungs- und Haushaltszahl leicht aus den Augen verloren. Die wachsende Nachfrage führe zu steigenden Immobilienpreisen — und das gilt auch für Wohnungen auf der Talsohle. Der Leerstand ist von 6,8 Prozent auf 5,9 Prozent der Wohnungen gesunken. Das sind immerhin noch mehr als 11 000 Wohnungen, die nicht barrierefrei sind, oder wegen ihrer unzeitgemäßen Ausstattung keine Mieter anlocken.
Die Kaufpreise für Wohnungseigentum sind in Wuppertal stärker als in der Region gestiegen — allerdings ausgehend von einem eher niedrigen Niveau. „In Bezug auf die Bautätigkeit ist Wuppertal im regionalen Vergleich Schlusslicht“, sagt Sven Macdonald. Die Studie listet eine Reihe von Gründen auf (zum Beispiel fehlende ausgewiesene Flächen), warum in der Stadt nicht mehr als 250 bis 350 Einheiten pro Jahr gebaut werden.