„Ein Maskenball“: Husten, Liebe und Bravo-Rufe
Wuppertal. Wenn ein Vertreter der Wuppertaler Bühnen in dem Moment, in dem sich eigentlich der Premierenvorhang heben soll, die Bühne betritt, rechnet der Zuschauer mit dem Schlimmsten.
Auch am Sonntagabend stockte den Gästen im Opernhaus der Atem. Kaum hatte Musikdramaturg Johannes Blum allerdings verkündet, dass Felipe Rojas Velozo trotz eines zeitlich denkbar unpassenden Hustens auftreten werde, schmunzelten die Zuhörer auch schon. Denn Blum stand nach der Verkündung recht schnell im Dunkeln und fand die Tür nicht, die ihn wieder von der Bühne führen sollte.
Als er dann doch — charmant lächelnd — den Ausweg fand, war der Weg frei und das Publikum ebenso schnell begeistert. „Ein Maskenball“, von Opern-Chef Johannes Weigand in Szene gesetzt, war ein voller Premierenerfolg: Noch während der Aufführung gab es mehrfach Szenenapplaus, in den sich Bravo-Rufe mischten. Sie galten Bariton Kay Stiefermann, vor allem aber auch Melba Ramos. Die Wiedersehensfreude war hörbar groß: Die US-amerikanische Sopranistin, die es als Gastsängerin zurück nach Barmen zieht, gehörte von 1992 bis 1996 fest zum Wuppertaler Ensemble. Nun meldet sie sich zurück: Als Amelia stürzt sie gleich zwei Männer auf einmal — Riccardo (Felipe Rojas Velozo) und Renato (Kay Stiefermann) — ins Liebes-Unglück. thö