Kritik an Hauptschul-Schließungen: Fehlt noch eine Gesamtschule?
Erste Anregung für eine 7. Gesamtschule.
Wuppertal. Nachdem die Stadt angekündigt hat, die Hauptschulen Uellendahl, Vohwinkel und Langerfeld zu schließen, hagelt es Kritik: Die FDP-Ratsfraktion bemängelt, dass es nun auch die letzten städtischen Hauptschulen im Westen der Stadt trifft. „Kinder aus Vohwinkel, Cronenberg und Elberfeld müssen künftig sehr weite Wege hinnehmen, wenn sie nicht an einer katholischen Schule unterrichtet werden wollen“, so Karin van der Most von der FDP.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft rügt, dass es vor der Entscheidung keinen Dialog gab, um die Entscheidungen in einem demokratischen Prozess zu finden. Zwar sei die Schließung von Hauptschulen unumgänglich, doch die Chance in eine Gesamtplanung mit einer stadtteilorientierten Schulstruktur einzusteigen, sei verpasst.
Die Linke, die wie die GEW eine Elternbefragung zu den Wunschschulformen fordert, regt zudem die Einrichtung einer siebten Gesamtschule an, weil 371 Kinder nicht dort angemeldet werden konnten.
Genau diesen Handlungsauftrag sieht Schuldezernent Matthias Nocke aktuell aber nicht. Denn unter den abgewiesenen Schülern sei niemand mit einer Empfehlung für das Gymnasium. Für das Funktionieren der Gesamtschule brauche es jedoch eine Schülerstruktur, in der sich auch Kinder mit Gymnasial-Empfehlung befinden.