Nach Diebstahl im Rathaus: Ex-Mitarbeiter muss zahlen

Geldstrafe in Höhe von 1800 Euro. 45-Jähriger soll PC-Module im Internet verkauft haben.

Wuppertal. Jahrzehntelang war ein Wuppertaler für „seine“ Stadtverwaltung im Dienst. Im September 2012 war Schluss, der Mann bekam die Kündigung (siehe Kasten). Grund: Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den technischen Mitarbeiter Ermittlungen wegen des Verdachts des Diebstahls eingeleitet: Der Mann soll mehr als 60 Betriebssysteme und Module, die der Stadt gehören, beiseitegeschafft und zum Teil im Internet zum Kauf angeboten haben.

Wie berichtet, durchsuchte die Kripo seinerzeit die Dienststelle — sie ist für die städtischen Info- und Kommunikationssysteme zuständig — des Barmer Rathauses und die Wohnung des Verdächtigen. In dessen Garage stellten die Fahnder diverse Beutestücke sicher — unter anderem ausrangierte Geräte mit Originalansagen der Feuerwehr.

Was der Mann nicht ahnte: Seine Kollegen von der städtischen Antikorruptionsstelle nahmen an den Auktionen im Internet teil. Jetzt wurde der zuvor unbescholtene Mann wegen Dienstahls zu einer Geldstrafe in Höhe von 1800 Euro verurteilt. Vor Gericht bekannte der Mann, dass es ihm leid tue. Die Geräte seien teilweise defekt gewesen und über Jahre nicht benutzt worden. Das war schon zu Beginn der Ermittlungen klar: Laut Staatsanwaltschaft waren die Geräte nicht aus dem laufenden Betrieb entwendet worden.

Auch die Gewinnspanne darf als bescheiden bezeichnet werden. Die Systeme seien im Internet zwar teilweise für 150 Euro angeboten worden. Es habe aber nur in Einzelfällen Verkäufe gegeben — für gerade mal zehn Euro.