Ein Prost auf die Völkerverständigung

Der stellvertretende Generalkonsul hielt einen Vortrag im deutsch-russischen Kulturzentrum.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Das deutsch-russische Kulturzentrum „Applaus“ hatte hohen Besuch: Vladimir Pyatin, stellvertretender Generalkonsul der Russischen Föderation, unterhielt rund sechzig Zuschauer mit einem Vortrag zum Thema „Bilaterale Beziehungen zwischen Russland und Deutschland“. In seiner Rede thematisierte Pyatin unter anderem die entstandene Krise zwischen Deutschland und Russland im Rahmen des Ukrainekonflikts.

Dabei nannte er auch den Streit um das Wuppertaler Drei-Kaiser-Denkmal als konkretes Beispiel. Dessen Eröffnung musste aufgrund der aktuellen politischen Lage verschoben werden: „Ich möchte darauf hinweisen, dass die Kultur im Vordergrund stehen sollte. Denn durch Kultur lernt man einander verstehen“, so Pyatin. „Die Eröffnung des Kieler Zaren-Denkmals hat im Juni einwandfrei funktioniert. Die Eröffnung des Drei-Kaiser-Denkmals stellt aber ein Problem dar,“ kritisierte er.

Im Weiteren verwies er auf die gemeinsame Geschichte Russlands und Deutschlands und die dringende Notwendigkeit, die einst so gute Beziehung weiterhin aufrecht zu erhalten. Alleine aus kultureller und wirtschaftlicher Sicht spiele das, laut Pyatin, eine große Rolle.

„Politik und Medien in Deutschland üben an Russland die härteste Kritik, was uns sehr wehtut“, so der stellvertretende Generalkonsul.

Am Ende seiner Rede bedankte Pyatin sich bei allen Anwesenden und appellierte an die deutsche Seite: „Ich unterstelle, dass wir auf beiden Seiten der Beziehung vieles falsch gemacht haben in den letzten 25 Jahren. Nichtsdestotrotz ist es gerade jetzt wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren.“

Für die Zukunft wünscht sich Vladimir Pyatin eine harmonische Zusammenarbeit beider Länder. „Es besteht der Bedarf, die Beziehungen nach vorne zu bringen“, erklärt er.

Im Anschluss an den Vortrag folgte eine offene Diskussionsrunde, bei der die Zuschauer die Möglichkeit hatten, konkrete Fragen an Vladimir Pyatin zu stellen. Eine Frage aus dem Publikum galt Pyatins Sicht der Dinge zur Zukunft der Ukraine. Diese sieht Pyatin als wirtschaftlich nicht überlebensfähig. Hilfe könne nur durch Zusammenarbeit mit Russland gewährleistet werden, an dieser sei die Ukraine jedoch nicht interessiert.