Rumäniens Präsident ist Wuppertal verbunden

Helfer aus Wuppertal freuen sich in Rumänien über den Ausgang der Wahl.

Rumäniens Präsident ist Wuppertal verbunden
Foto: privat

Wuppertal. Für den 38. Hilfskonvoi nach Rumänien hätten Arno Gerlach und seine Mitstreiter keinen besseren Zeitpunkt auswählen können. In Rumänien erlebten die Wuppertaler am Wochenende die Wahl von Klaus Iohannis zum Staatsoberhaupt Rumäniens hautnah mit. „Die Freude ist bei uns riesengroß, denn wir alle hatten so sehr gehofft, dass es diesen politischen Wandel in Rumänien gibt“, sagt Arno Gerlach.

Klaus Iohannis, bisher Bürgermeister von Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen, setzte sich am Sonntag in einer Stichwahl überraschend gegen den sozialdemokratischen Regierungschef Viktor Ponta durch. „Ich kenne Klaus Iohannis persönlich gut.

Er wurde in Heltau (Cisnadie) in der Nähe von Hermannstadt geboren. In Heltau bin ich seit einigen Jahren Ehrenbürger. Diese Ehrung ist mir stellvertretend für alle Wuppertaler verliehen worden, die sich seit 25 Jahren treu für die Rumänienhilfe einsetzen“, berichtet Arno Gerlach.

Der deutschstämmige Klaus Iohannis (55) gilt vor allem als Hoffnungsträger im Kampf gegen die Korruption. „Rumänien ist zwar seit 2007 Mitglied der Europäischen Union, aber seitdem hat sich im Land nicht viel gebessert“, sagt Gerlach. Iohannis werde auf große Widerstände im Senat und in der Regierung treffen, aber es sei abzusehen, dass viele Politiker aus opportunistischen Gründen in sein Lager wechseln würden. „Ich hoffe auf ein Ende der alten Seilschaften.“

Für die Teilnehmer am Hilfskonvoi bleibt keine Zeit zum Feiern. Heute geht die Fahrt weiter nach Osten bis in das Grenzgebiet zur Ukraine, wo die Hilfsmittel und Medikamente aus Wuppertal dringend benötigt werden. Rumänien ist das zweit- ärmste Land Europas. Die Wuppertaler Helfer bringen Bettwäsche, Decken, Schuhe sowie haltbare Lebensmittel bis in die entlegensten Dörfer. Kindergärten, Krankenhäuser, Pflegeheime, Waisenhäuser, Sozialstationen und Grundschulen sind dort die Ziele. Anfang der kommenden Woche soll der Konvoi ins Tal zurückkehren.