Mitten auf dem Schusterplatz in Elberfeld nimmt ein Projekt Gestalt an, das nicht nur Durst stillt, sondern auch ein Stück Lebensqualität steigert. Der Treffpunkt für Groß und Klein wird im Frühjahr mit einem öffentlichen Trinkwasserbrunnen ausgestattet – und das ist erst der Anfang. Was mit einem Bürgerantrag begann, nimmt nun Formen an: Der Brunnen soll nicht nur den Bewohnern und Besuchern des Platzes zu jeder Tageszeit kostenfreies Trinkwasser bieten, sondern auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft setzen.
Der erste Schritt eines umfangreicheren Plans
Der Beschluss für den Brunnen fiel bereits im November 2023, als die Bezirksvertretung Elberfeld 30 646 Euro aus den Gemeindefinanzierungsmitteln bereitstellte. Es ist der erste Schritt eines umfangreicheren Plans, der Elberfeld künftig mit mehreren öffentlichen Trinkwasserbrunnen versorgen soll. Der Standort des Brunnens, der sich neben dem Trafohäuschen und den Sitzgruppen befindet, wurde nach intensiven Gesprächen mit Vertretern der Stadtwerke und des Wuppertaler Eigenbetriebs Wasser und Abwasser (WAW) festgelegt. Der Brunnen wird so ähnlich wie der gestaltet, der auf dem Gutenbergplatz steht. Dort wird seit 2022 ein Trinkwasserbrunnen erfolgreich genutzt.
„Der Brunnen ist ein bedeutender Schritt für die Lebensqualität des Viertels“, erklärt Bezirksbürgermeister Thomas Kring (SPD) und merkt an: „Die Trinkwasserversorgung an dem Platz war schon in den 2000er Jahren Thema.“
Soufian Goudi, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung Elberfeld, unterstreicht die Bedeutung von kostenlosem Zugang zu Trinkwasser, um Menschen an heißen Tagen eine Abkühlung zu ermöglichen. „Ich erinnere mich selbst noch an meine Kindheit auf dem Schusterplatz – immer wieder nach Hause zu rennen, weil die Wasserflasche leer war, oder überteuertes Wasser am Kiosk zu kaufen, war Alltag.“ Diese Zeiten gehören nun der Vergangenheit an. Der Brunnen sei eine Erleichterung für Familien, für Kinder, die dort Sport treiben, und für die umliegenden Schulen, die den Platz als Pausenort nutzen.
Der Förderverein Elberfelder Nordstadt wird sich darüber hinaus ehrenamtlich um den Brunnen kümmern, um sicherzustellen, dass dieser stets in einwandfreiem Zustand ist. Es wird geprüft, ob der Brunnen ordnungsgemäß funktioniert, kleinere Verunreinigungen werden beseitigt. „Dies ist ein hervorragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement“, so Kring. Die Stadtverwaltung bleibt für die übergeordnete Instandhaltung zuständig, und größere Reparaturen werden selbstverständlich durchgeführt“, so Goudi.
Trinkwasserbrunnen haben einen enormen Stellenwert, insbesondere angesichts des Klimawandels. Mit diesem Schritt wird nicht nur der Bedarf an öffentlichem Trinkwasser gedeckt, sondern auch „ein wichtiger Beitrag zur Abfallvermeidung geleistet, damit handeln wir wesentlich ressourcenorientierter“, so Kring. Denn statt Plastikflaschen werden die Wuppertalerinnen und Wuppertaler fortan ihr Wasser direkt aus der Leitung zapfen können – eine umweltfreundliche und nachhaltige Lösung, die auch die Lebensqualität im Stadtbezirk steigert.
Goudi unterstreicht, dass zahlreiche Beispiele den positiven Effekt von Trinkwasserbrunnen zeigen. „Viele Städte, insbesondere im Süden Europas, aber auch in Düsseldorf, Köln oder Dortmund, haben Trinkwasserbrunnen erfolgreich in ihre Stadtentwicklung integriert.“ Auch der Brunnen am Arrenberg werde hervorragend angenommen. „Beim Ausbau der Trinkwasserbrunnen in Wuppertal hängen wir deutlich hinterher. Umso erfreulicher ist es, dass hier nun zügig gehandelt wurde.“
„Der Schusterplatz ist der erste große Schritt“, betont Goudi. Der geplante Brunnen ist nämlich nur der Anfang. Weitere Standorte für Trinkwasserbrunnen in Elberfeld werden derzeit geprüft. In den kommenden Jahren sind Brunnen unter anderem am Platz der Republik im Ostersbaum, an der Nordbahntrasse und an der Alten Freiheit angedacht.
Auch für die Attraktivitätssteigerung des Laurentiusplatzes seien bereits Mittel bereitgestellt – hier wird ebenfalls geprüft, ob ein Brunnen sinnvoll ist. Das Ziel: Auf allen öffentlichen Plätzen, die bereits über Wasserleitungen verfügen, sollen Trinkwasserbrunnen installiert werden. Auch beim geplanten Umbau des Kolk-Platzes könnte ein Trinkwasserbrunnen in die Neugestaltung integriert werden, obwohl hier die technischen Voraussetzungen aufgrund der geografischen Gegebenheiten schwieriger geschaffen werden können.